Freitag, 27. Januar 2023

Ulitzkaja, Ljudmila "Medea und ihre Kinder"

Ulitzkaja, Ljudmila "Medea und ihre Kinder" (Russisch: Медея и её дети/ Medeja i eë deti) - Medea and Her Children - 1996

Dieses Buch wurde uns von einem Lesekreismitglied vorgeschlagen. Es hieß, hier würde die ukrainische Geschichte anhand von einer Familie von der Krim dargestellt. Nun ja, nach der Beschreibung hatte ich mir etwas anderes vorgestellt und war froh, vorher "Ukraine verstehen" von Steffen Dobbert gelesen zu haben. Ich hatte zwar schon viel über die Ukraine gehört, auch von den Problemen mit Russland, lange bevor diese zuerst mal die Krim annektierten und dann über das Land herfielen, aber es war gut, noch mal Details mitzubekommen, die auch für das Verständnis dieses Buches beigetragen haben.

Medea ist die gute Seele der Familie Sinopli. Sie lebt auf der Krim, wo ihre Vorfahren herkamen, und jeden Sommer fällt die Familie ein. Diese sind mittlerweile nicht nur über die ganze Ukraine und sonstige ehemalige Länder der Sowjetunion verstreut, sie haben auch, wie das so üblich ist in großen Familien, alle irgendwelche unterschiedlichen Probleme und Beweggründe, die sie zu Tante Medea führen. Die Familie hat auch viele verschiedene Ursprünge. Während sie sich wohl in erster Linie als griechisch beschreiben würde, kommen die Vorfahren auch aus vielen anderen Gegenden.

Zu Anfang des Buches wird uns ein Familienstammbaum gezeigt, der hätte meines Erachtens etwas eingehender sein können, zumal auch immer wieder Nachnamen, Vaternamen, Spitznamen usw. benutzt werden, was zu Verwirrungen führen kann. Außerdem erwähnt die Autorin im Vorwort, dass sie von ihrer Familie erzählt, aber ich denke, es handelt sich hier eher um einen Roman, der auf ihrer Familie basiert.

Die verschiedenen Personen sind sehr gut beschrieben, man fühlt sich irgendwie mitten in der Familie. Insofern ist es ein hervorragendes Buch. Ich hatte von Ljudmila Ulitzkaja bereits "Das grüne Zelt" gelesen und fand dieses einfach bemerkenswert. Wahrscheinlich habe ich auch zu viel Erwartung in dieses Buch gesteckt, oder war falsch vorbereitet, aber ich hatte nicht das gleich Gefühl wie bei dem ersten Buch. Und die Lesekreismitglieder waren fast alle derselben Meinung. Aber das wird mich nicht davon abhalten, weitere Bücher dieser Autorin zu lesen.

Buchbeschreibung:

"Ein Sommer auf der Krim

Jedes Jahr im April herrscht wildes Chaos im Haus von Medea, wenn ihre Verwandtschaft aus aller Welt zu ihr auf die Krim strömt. Ljudmila Ulitzkajas beeindruckendes Epochengemälde zeigt die Halbinsel so, wie sie schon immer war: weltoffen und vielfältig. Ein Familienroman, der die unerschütterliche Hoffnung offenbart, Zerwürfnisse überwinden zu können.
"

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