Illies, Florian "1913: Der Sommer des Jahrhunderts" - 2012 - 1913: The Year before the Storm
Wie kam es zum ersten Weltkrieg? Diese Frage wird häufig gestellt und evenso häufig versucht, zu beantworten. Aber das ist nicht der Zweck dieses Buches. Der Autor bringt hier ein Zeitzeugnis. Wie war das Leven in dem Jahr davor? Als man noch friedvoll und an nichts Böses denkend vor sich hinlebte. Wir hören von Schriftstellern wie Thomas Mann, Franz Kafka, James Joyce, Marcel Proust und anderen, Malern wie Ernst Macke, Ernst Ludwig Kirchner, Marcel Duchamp, Musikern wie Igor Strawinsky, den Psychologen Sigmund Freud und C.G. Jung, dass Stalin und Hitler sich zur gleichen Zeit in Wien befanden (wären sie sich nur begegnet und hätten sich gegenseitig die Köpfe eingehauen!), wie es dem österreichischen Kaiser Franz Joseph I und seinem Thronfolger Franz-Ferdinand erging.
Viele, viele Personen werden hier dargestellt, Monat für Monat verfolgen wir deren Leben und der Gesellschaft im allgemeinen und wissen, dass das Leben von allen im nächsten vollkommen anders sein wird, nie mehr so wie früher.
Ein gutes Geschichtsbuch.
Buchbeschreibung:
"Virtuos entfaltet Florian Illies das Panorama eines unvergleichlichen Jahres, in dem unsere Gegenwart beginnt. In Literatur, Kunst und Musik werden die Extreme ausgereizt, als gäbe es kein Morgen. Proust sucht nach der verlorenen Zeit, Malewitsch malt ein Quadrat, Benn liebt Lasker-Schüler, Strawinsky feiert das Frühlingsopfer, Kirchner gibt der Metropole ein Gesicht, Kafka, Joyce und Musil trinken am selben Tag in Triest einen Cappuccino - und in München verkauft ein österreichischer Postkartenmaler namens Adolf Hitler seine biederen Stadtansichten. 1913: Anfang und Ende, Triumph und Melancholie verschmelzen, alles wird Kunst. Nach diesem Sommer ist nichts mehr, wie es war. Wie kein anderer erweckt der elegante Stilist Florian Illies mit leisem Humor den Zauber eines Schlüsselmoments der Kulturgeschichte zum Leben."
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