Montag, 23. Januar 2023

Suttner, Bertha von "Die Waffen nieder!"

Suttner, Bertha von "Die Waffen nieder!" - Lay Down Your Arms! oder Down with Weapons! - 1889

Ein Geschenk von einer lieben Freundin, die weiß, was ich schätze. Auf dem deutschen Buchumschlag heißt es in der Beschreibung: "Der Roman für den Frieden".

Und so ist es.
Bertha von Suttner inspirierte Alfred Nobel 1901, den Friedensnobelpreis in die verschiedenen Kategorien aufzunehmen. Vier Jahre später erhielt sie ihn als erste Frau. Und wohlverdient.

Der Name der Protagonistin unterscheidet sich von dem der Autorin, dennoch wird das Buch immer als Autobiografie bezeichnet. Bertha von Suttner wuchs in einem ähnlichen Umfeld auf wie ihre Martha Althaus. Und zur gleichen Zeit. Sie lebte in einer Umgebung, in der Krieg etwas war, das die Menschen nicht nur akzeptierten, sondern sich darüber freuten, viele Männer in ihrer Umgebung, Adlige wie sie selbst, waren Soldaten, viele Frauen Ehefrauen von Soldaten. Und es war in der Gesellschaft klar, dass auch Kinder zu Soldaten erzogen werden sollten, die für ihr Land zu kämpfen hatten.

Bertha von Suttner lebte von 1843 bis 1914, starb also nur einen Monat vor Ausbruch des Ersten Weltkriegs. Es war wahrscheinlich gut, dass sie das nicht mehr erlebte, obwohl ich sicher bin, dass sie wusste, was kommen würde. Ich habe gerade erst ein Buch über das Jahr 1913 gelesen (1913: Der Sommer des Jahrhunderts von Florian Illies), und und die meisten Leute hatten keine Ahnung, obwohl ich sicher bin, dass die Autorin sich dessen bewusst war.

In ihrem Buch schreibt sie über die Schrecken des Krieges, nicht nur was die Soldaten durchmachen, sondern vor allem, was ihre Angehörigen erleiden müssen. Ihr Buch war ein Riesenerfolg, sie schien nicht die einzige zu sein, die dachte, diese Welt wäre ohne Kriege besser dran. Ich stimme ihr vollkommen zu, aber wir haben immer noch nichts gelernt.


Bertha von Suttner war wohl eine der ersten Pazifistinnen. Leo Tolstoi verglich ihren Roman mit dem von "Onkel Toms Hütte" (Uncle Tom’s Cabin), das gleiche Ergebnis für Krieg als für Sklaverei. Ich wünschte, er hätte Recht gehabt.

Sie gründete auch die Deutsche Friedensgesellschaft - Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen.

Buchbeschreibung:

"Martha ist nicht nur jung, reich und hübsch. Sei denkt selbstständig und hat einen starken Willen. Nach einer kurzen, glücklichen Ehe mit einem Husarenleutnant löst sie sich allmählich von den Konventionen ihrer Herkunft. Gegen den Widerstand des Vaters heiratet sie Baron Tilling und findet in ihm einen Freund und geistigen Partner auch in ihrer Initiative für den Frieden. Doch Friedrich von Tilling muß ins Feld. Angst Bedrohung im Wochenbett, Vermögensverlust und Cholera brechen in Marthas Leben ein - und immer wieder der Krieg...

'Die Waffen nieder!' - ein Titel, der nie zeitgemäßer war. Gleich, ob man die Friedensbewegung für unrealistisch, romantisch oder für sehr notwendig hält, Kriege sind stärker denn je eine Bedrohung der Menschheit, mit Waffen wie nie zuvor. Dieser Roman ist mehr noch als ein Manifest gegen den Krieg. Es ist zugleich ein Meisterwerk der Erzählkunst, spannend, ergreifend un von aktueller Frische - aus der Feder einer Frau, die sich selbst ebenso kämfperisch wie von versöhlichem Geist getragen für die Friedensbewegung einsetzte.

Tolstoi in einem Brief an Bertha von Suttner: "Der Abschaffung der Sklavernei war das berühmte Werk einer Frau, H. Beecher-Stowe, vorausgegangen. Gott möge es so fügen, daß die Abschaffung des Krieges Ihrem Werke folge."


Bertha von Suttner erhielt den Friedensnobelpreis 1905 "in Würdigung ihres unermüdlichen Einsatzes um Frieden und Abrüstung."

Ich wirke an dieser Seite mit: Read the Nobels und Ihr könnt alle meine Blog-Einträge über Nobelpreisträger und ihre Bücher hier finden.

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