Mittwoch, 13. April 2022

Fontane, Theodor "Effi Briest"

 

Fontane, Theodor "Effi Briest" - Effi Briest - 1894

Ich habe dieses Buch vor kurzem wieder gelesen, da ich sehr gerne Klassiker lese und es schon eine Weile her war.

Die Beschreibung der Gesellschaft des ausgehenden 19. Jahrhunderts ist Fontane hervorragend gelungen (nicht, dass ich das aus eigener Erfahrung weiß 😉), man muss einfach froh sein, heute zu leben. Aber ist es heute so viel einfacher als damals? Manche Dinge haben sich geändert, leichter ist das Leben dadurch nicht.

Die ganze Situation Effi - Instetten - Krampas - ist natürlich von vornherein zum Scheitern verurteilt. Obwohl Instetten zwischendurch Zweifel hat, das Richtige zu tun, fühlt er sich verpflichtet, den Schein zu wahren.

Gut gefallen hat mir der Satz der Geheimrätin Zwicker: Wozu gibt es Öfen und Kamine? Tja, dann wäre es nie zu dieser Geschichte gekommen. Und das wäre doch sehr schade gewesen.

Fontane ist einer der besten deutschen Schriftsteller dieser Zeit. Er gibt uns einen guten Einblick in eine Gesellschaft, die uns fremd erscheint und von der wir doch nie genug bekommen können.

Wir haben dieses Buch im April 2009 in unserem deutschen Lesekreis besprochen.

Buchbeschreibung:
 
"Der Roman 'Effi Briest' wurde als Zweiteiler 1894/95 in der 'Deutschen Rundschau' veröffentlicht. Als Vorbild für die Handlung, griff Fontane eine Ehetragödie auf, die in den 1880er-Jahren für großes Aufsehen sorgte, und verwebt die realen Persönlichkeiten mit seinen fiktiven Charakteren. Am Anfang der Geschichte steht die Verlobung zwischen Baron von Innstetten, einem Freund der Familie von Briest, und deren Tochter Effi. Diese folgt dem mehr als zwanzig Jahre Älteren nach Kessin, obwohl sie Innstetten nicht liebt, und beginnt, von ihrem Mann oft allein gelassen, sich zu langweilen. Trotz eines gemeinsamen Kindes verfestigt sich die Beziehung zwischen den Eheleuten nicht und Effi beginnt eine Liebesbeziehung mit dem Bezirkskommandanten Crampas. Das Verhältnis bleibt ohne Leidenschaft und so kann Effi es leicht beenden, als sie mit ihrem Mann nach Berlin ziehen soll. Dort verlebt sie ruhige und harmonische Jahre, bis Innstetten Briefe findet, die das Verhältnis zwischen Effi und Crampas enthüllen. Nach einem Duell mit dem Nebenbuhler, aus dem Innstetten als Sieger hervorgeht, lässt er sich von Effi scheiden und behält das Kind bei sich. Als Effi die inzwischen Zehnjährige zufällig trifft und bemerkt, dass sie sich völlig entfremdet haben, erleidet sie einen Zusammenbruch und stirbt bei ihren Eltern. Der Roman wird von Thomas Mann als 'modernstes Werk, das am deutlichsten über die bürgerlich realistische Epoche hinaus in die Zukunft weist', beschrieben. Er wurde mehrmals verfilmt, zuletzt 2009 mit Julia Jentsch in der Hauptrolle."

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