Mora, Terézia "Das Ungeheuer" [The Monster] - 2013
Terézia Mora hat 2013 den Deutschen Buchpreis für dieses Buch bekommen. Wie das leider oft so ist in Deutschland, kam das Buch dann erst zwei Jahre später als Taschenbuch heraus. Bis dahin unterhielt sich so gut wie niemand mehr über den Roman. Das hätte mir eigentlich zu denken geben sollen.
Mir hat das Buch nicht sonderlich gefallen. Könnte auch daran liegen, dass es der zweite Teil einer Trilogie ist, aber ich glaube, das war nicht der Hauptgrund. Darius Frau Flora hat Selbstmord begangen und er liest sich durch ihre Computereinträge. Und das ist es auch, das Buch liest sich nicht wie ein normaler Roman sondern ist einfach eine Ansammlung von Nachrichten auf dem Computer. Es sind noch nicht einmal Kurzgeschichten, die ich ja auch nicht besonders mag.
Das Buch hat mich nicht dazu angeregt, den ersten oder dritten Teil der Trilogie zu lesen oder ein anderes Buch der Autorin.
Buchbeschreibung:
"'Solche Geschichten gibt's, zu Hauf. Ingenieur gewesen, Job verloren, Frau verloren, auf der Straße gelandet': Kein außergewöhnliches Schicksal vielleicht auf den ersten Blick, doch Terézia Moras Romanheld Darius Kopp droht daran zu zerbrechen. Denn Flora, seine Frau, die Liebe seines Lebens, ist nicht einfach nur gestorben, sie hat sich das Leben genommen, und seitdem weiß Darius Kopp nicht mehr, wie er weiter existieren soll. Schließlich setzt er sich in seinen Wagen, reist erst nach Ungarn, wo Flora aufgewachsen ist, und dann einfach immer weiter. Unterwegs liest er in ihrem Tagebuch, das er nach ihrem Tod gefunden hat, und erfährt, wie ungeheuer gefährdet Floras Leben immer war - und dass er von alldem nicht das Geringste mitbekommen hatte.
Arbeit und Schlaf, Arbeit, Arbeitsweg und Schlaf. So sah das erfolgreiche Leben von Darius Kopp aus. Bis er eines Tages den Job verlor. Und bis sich bald darauf seine Frau das Leben nahm und ihm zum zweiten Mal in kürzester Zeit der Teppich unter den Füßen weggezogen wurde. Seitdem lebt er apathisch dahin, tötet die Zeit mit stumpfem Fernsehen und Fertigpizzen. Sein Freund Juri versucht Darius zwar wieder zurück in sein altes Leben als IT-Experte zurückzubefördern, doch dieser beschließt, eigene Wege zu gehen. Er wollte doch das geheime Tagebuch seiner Frau lesen, und er muss auch noch ihre Urne beisetzen. Aber wo? In ihrem ungarischen Heimatdorf oder in Budapest oder an den Hängen des Ararat? Und so begibt sich Darius Kopp auf eine lange Reise - auf der Suche nach der Wahrheit über seine Frau. Über sich selbst. Und über diese dunkle und ungeheuere Welt."
Hier noch ein paar Zitate:
"Sie wissen nicht, wovon sie reden. Wenn ich jemandem sag: ich bin zuckerkrank, fühlt er mit mir und fragt mich höchtens nach der Beschaffenheit meiner Diät oder wie sich die Spritzen anfühlen. Wenn ich jemandem sage: ich leide unter der manisch-depressiven Krankheit, bin ich auf der Stelle durch bei ihm, denn er hat keine Lust und auch wirklich keien Kraft, sich um die Probleme anderer Leute zu scheren, er ist zu müde für eine fremde Vergangenheit-Gegenwart-Zukunft, ihm geht's doch auch nicht immer gut, ..."
"Stell dir vor, dass, egal, wie dein Tag war, ob er gut war oder schlecht, öde oder von guter Aktivität erfüllt oder vielleicht hektisch, vollkommen egal, egal, ob und was du gegessen hast, ob du an der frischen Luft warst oder nicht, ob du geredet hast oder geschwiegen, ferngesehen oder gelesen oder gar nichts, vollkommen, absolut, uneingeschränkt gleichgültig, was du getan und was du gelassen hast, nur eines ist sicher, dass dich jeden einzelnen gottverdammten Tag deines Lebens schreckliche Hoffnungslosigkeit heimsuchen wird, jeden Tag, unendlich Hoffnungslosigkeit ..."
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