Freitag, 24. Mai 2024

Abdolah, Kader "Das Haus an der Moschee"

Abdolah, Kader (Hossein Sadjadi Ghaemmaghami Farahani) "Das Haus an der Moschee" (Niederländisch: Het huis van de moskee) - The House of the Mosque - 2005

Dieses Buch stand seit 2005 auf unserer Wunschliste, leider dauerte es ein paar Jahre, bis es übersetzt wurde (damit wir es im internationalen Kreis lesen konnten), obwohl es zum zweitbesten niederländischen Roman aller Zeiten gewählt wurde (nach "The Discovery of Heaven" - Die Entdeckung des Himmels, das wir im Februar 2004 lasen). Es scheint immer ewig zu dauern, bis Romane ins Englische übersetzt werdeb. Unser niederländisches Mitglied hat in den Niederlanden viel über den Roman gehört und sogar den Autor gesehen.

Auch wenn es sich hierbei nicht um eine Autobiografie handelt, ähnelt das Leben des Autors dem seiner Hauptfigur, z.B. wollte er Literatur studieren, studierte aber Physik.

Allen Anwesenden hat das Buch gut oder sehr gut gefallen, den meisten sehr gut. Wir lasen gerne über die Symbole, Großmütter, den Platz der Frau, Warnung vor Fundamentalisten, Fanatismus. Das Buch ist ein guter Lehrer. Der Roman enthält viele Informationen über den Iran, Einwanderer, die politische Situation.

Es wird auf drei verschiedenen Ebenen erzählt: mythisch, mystisch und aktuell. Viele Symbole. Jedes Kapitel wird mit einem Satz aus dem Koran eingeleitet, das hat uns sehr gut gefallen. Die Perser wirken intelligent, gebildet, schön und elegant. Es ist eine gute Beschreibung des Gefühls von Vertreibung und Verlust. Der Autor zeigt das Leben in verschiedenen Klassen, die Macht der Industrialisierung, die Macht des Basars. Dieses Buch regt auf jeden Fall dazu an, mehr über das Thema zu erfahren.

Es ist schwer vorstellbar, mitten in einer Revolution zu leben, deshalb erhalten wir hier einen sehr guten Bericht. Früher gab es eine ganz normale Gesellschaft, dann ging alles schief.

Einige Leser interessierten sich auch mehr für die politischen Aspekte, Kommunismus, die religiöse Diktatur, dieses Buch hat alles. Es enthält auch viele Gedichte, die nicht allen von uns gefallen haben. Uns gefiel die Beschreibung der Menschen, der Gesellschaft und der Geschichte.

Offenbar schlägt Kader Abdolah "My Father’s Notebook" (Die geheime Schrift) vor, es gefällt ihm besser. Außerdem schreibt er wöchentlich einen Artikel in der niederländischen Zeitung "Volkskrant".

Wir haben darüber im September 2010 in unserem internationalen Lesekreis diskutiert.

Buchbeschreibung:

"Ein altes Haus in Senedjan. Seit 800 Jahren wohnt hier die Familie des Teppichhändlers Agha Djan. Unter seiner Obhut leben die Menschen in einträchtiger Harmonie - bis die von Teheran und den Aufständen gegen das korrupte Regime des Schahs ausgehende Unruhe auch sie erreicht.

In seinem neuen Roman breitet Kader Abdolah das zutiefst menschliche Schicksal einer iranischen Großfamilie wie ein bunt schillerndes Geschichtengewebe vor uns aus."

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