Samstag, 18. Mai 2024

Kohl, Walter "Das leere Land"

Kohl, Walter "Das leere Land" [The Empty Land] - 2011

Das Buch hört sich interessant an, und es werden auch mehrere Geschichten erzählt, die von Walter Kohl als Kind und als Erwachsener, in Österreich und in Kanada, die seiner Mutter und seines Onkels, die Geschichte eines Vorfahren, die Geschichte eines jungen Mädchens und letztendlich die Geschichte eines Heiligen, über die der Protagonist eine Geschichte schreiben soll.

Genug Themen also, um ein spannendes Buch zu schreiben. Ein Mann auf der Suche nach seiner Vergangenheit und dadurch nach sich selbst. Leider wurde daraus nicht viel. Die Erzählung springt hin und her, man kann ihr zwar folgen, aber irgendwie führt sie nirgendwo hin. Und vielleicht ist die Geschichte an anderen Stellen besser recherchiert, aber mich hat allein schon gestört, dass die Ortsbeschreibungen einfach falsch waren. Man kann ja evtl. noch durchgehen lassen, dass die 66 km, die Lohne von Oldenburg entfernt liegen, als "bei" gelten, aber Vechta nach Westfalen zu verlegen, das ist nun wirklich falsch. Und da fragt man sich, wieviel vom Rest wohl richtig sein mag.

Nicht mein Buch.

Klappentext:

"Es beginnt mit einer vermeintlich einfachen Auftragsarbeit: Auf den Spuren des Heiligen Severin an der Donau entlangfahren, um einen Text für einen Ausstellungskatalog zu verfassen. Doch so leicht gelingt das dem Protagonisten von Walter Kohls neuem Roman nicht. Denn allzu drängend schiebt sich im Lauf der Recherchereise seine eigene Vergangenheit in seine Gedanken: sein Leben in Kanada und die Beschäftigung mit indianischen Mythen, die historischen Aufarbeitungen der Figur des Heiligen Severin, ein geheimnisvolles Mädchen, das ihn irritiert und ihm in eigenartiger Weise zugetan ist und das frappierend an jenes Flüchtlingsmädchen erinnert, dessen Foto überall in den Medien zu sehen ist, weil es vor seiner Abschiebung flieht. Über allem aber steht die hinausgezögerte Wiederbegegnung mit seiner Mutter und den Figuren der Familienvergangenheit, vor denen er vor vielen Jahren nach Kanada geflohen ist, die Angst vor den Wurzeln der eigenen Identität und die Konfrontation mit dem eigenen Altern. Walter Kohls Reise in der Donaulandschaft führt ins Innerste seines Hauptdarstellers. Ganz nebenbei dekonstruiert Kohl nicht nur eine fromme Legende, er erzählt auch, wie Erinnerung und aus ihr Geschichte überhaupt entstehen."

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