Mittwoch, 19. März 2025

Şafak, Elif "Die Heilige des nahenden Irrsinns"

Şafak, Elif "Die Heilige des nahenden Irrsinns" (Türkisch: Araf) - Araf aka The Saint of Incipient Insanities - 2004

Ein Vorschlag einer unserer türkischen Mitglieder, ein Buch über Ausländer, die in den USA leben. Wir wollten das lesen, leider war die englische Originalausgabe ausverkauft. Wir konnten den Roman nur auf Türkisch, Deutsch oder Niederländisch bekommen. Ich hatte Glück, ein gebrauchtes deutsches Exemplar zu finden, und begann zu lesen.

Ein interessantes Buch. Drei Mitbewohner aus der Türkei, Marokko und Spanien in Boston, einer hat eine mexikanisch-amerikanische, der andere eine amerikanische Freundin. Alle müssen sich in die Gesellschaft einfügen, in der sie leben, sie kämpfen auf ihre eigene Art und Weise. Die Autorin hat es geschafft, diese unterschiedlichen Charaktere so zu beschreiben, dass man mit ihnen mitfühlen konnte. Mir gefiel, wie mit den verschiedenen Stereotypen und Vorurteilen umgegangen wurde, oder auch nicht.

Wie auch immer, eine wunderbare Lektüre, manchmal ziemlich humorvoll, aber definitiv eine gute Art zu beschreiben, wie jemand in seine Umgebung passen, irgendwo dazugehören möchte. Außerdem eine hervorragende Erzählung über Freundschaft. Ich bin froh, dass ich es gelesen habe, auch wenn wir es von unserer Leseliste streichen mussten.

Buchbeschreibung:

"Ein Roman des urbanen Amerika mit all seinen sexuellen und religiösen Verwirrungen - grandios erzählt, authentisch im Ton und voller überraschender Wendungen.

Wenn Omar eines in den wenigen Monaten in Boston gelernt hat, dann dies:

Amerikaner lieben es, wenn sie Namen aussprechen können. Namen sind die Brücken zu den Burgen der Existenz anderer Menschen. Jemanden anderes Namen zu lernen heißt, einen Teil seiner Existenz zu verstehen. Und so hat sich Ömer in Omar verwandelt, ist in eine WG mit Abed und Piyu gezogen und hat sich Hals über Kopf in Gail verliebt. Gail ist eine attraktive Amerikanerin, die eigentlich Zarpandit heißt und ihre Unsicherheit und Schüchternheit durch sexuelle Eskapaden und merkwürdige Obsessionen überspielt. Was Gail und Omar vereint, ist das Gefühl, nur in ihrer Beziehung sie selbst sein können. Und das Wissen, daß ihre Vorstellung vom amerikanischen Traum nicht dieselbe ist ...

Freundschaft und Liebe, Tradition und Veränderung, Sprache und Nationalität i m Schmelztigel des modernen Amerikas - klug und humorvoll macht uns Elif Shafak Reichtum und Vielfalt der Kulturen zum Geschenk, ohne den Preis zu verschweigen: das Verschwinden der eigenen Identität.
"

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