Freitag, 9. Dezember 2022

Mann, Thomas "Herr und Hund"

Mann, Thomas "Herr und Hund. Ein Idyll" - A Man and his Dog - 1918

Wer mich kennt, weiß, dass ich ein großer Anhänger von Thomas Mann bin. Und dass ich keine Kurzgeschichten mag. Also, hier ist eine Kurzgeschichte von einem meiner Lieblingsautoren. 95 Seiten.

Ich bin auch kein Tiermensch, habe noch nie eins besessen und wenn ich eins haben wollte, hätte ich lieber eine Katze als einen Hund, also hätte ich diese Geschichte wahrscheinlich nicht angerührt, wenn der Autor nicht gewesen wäre.

Der Untertitel lautet "Ein Idyll". Ist es wirklich so idyllisch? Nun, zumindest schafft Thomas Mann es, dies so zu beschreiben. Lange Spaziergänge mit seinem Hund, wunderschöne Landschaftsbeschreibungen, eine gute Geschichte, wie ein Mensch und sein Hund zusammenwachsen, die Psychologie seines Hundes. Und des Eigentümers. Es ist eine Geschichte zum Wohlfühlen. Es passiert nicht viel, aber man kann ihnen durch ihren Alltag folgen und sich vorstellen, mit ihnen auf ihren Spaziergängen zu sein.

Das Buch wurde 1918 geschrieben und veröffentlicht, gerade als die Leute über den Ersten Weltkrieg hinwegkommen mussten, vielleicht kein schlechter Zeitpunkt, um eine Novelle wie diese zu schreiben.

Das Titelbild erinnert mich an Monet und andere Impressionisten. Nun, es ist von
Henry Moret, einem französischen impressionistischen Maler. Ich hatte noch nie von ihm gehört, also habe ich mehr von seinen Werken gegoogelt und sie alle sind wunderschön. Viele Meereslandschaften, die ich immer mag.

Wir haben dieses Buch im Februar 2021 in unserem internationalen Online-Lesekreis besprochen.

Einige Gedanken:

  • Es war wieder ein ganz anderes Buch als das, was wir bisher gelesen haben, und der Schreibstil auch ganz anders. 
  • Viele dachten, die Sprache sei zu lang und schwierig, mit zu vielen Details. Wie ein Monolog, den man sich anhört, wo man fragen möchte, was sonst im Leben außerhalb des Bildes vor sich geht, aber nicht kann.
  • Einigen gefielen einige Teile der Landschaftsbeschreibungen sehr, aber sie waren in weiten Teilen der Geschichte sehr traurig für den Hund.
  • Der Kontrast, wie wir heutzutage Hunde lieben und pflegen, im Vergleich dazu, wie Bauschan damals gepflegt wurde, schien riesig zu sein.
  • Das Buch machte mich neugierig darauf, wie es im Vergleich zu Manns anderen Werken abschneidet und was sonst zu dieser Zeit vor sich ging.

Ich kann diese Punkte gut nachvollziehen. Mein Lieblingsbuch von Thomas Mann ist nach wie vor "Buddenbrooks" (Buddenbrooks).

Buchbeschreibung:

"In seinem berühmten 'Idyll' aus dem Jahr 1919 erzählt Thomas Mann von den täglichen Spaziergängen mit seinem deutschen Hühnerhund Bauschan in der Umgebung des Münchner Wohnhauses und in den Isar-Auen. Mit unnachahmlicher Ironie zeichnet er das anrührende Porträt einer Hundeseele, deren Schwächen und Schrullen allzu menschlich scheinen. Doch bei aller Gewohnheit und Sympathie - stets bleibt dem Erzähler bewusst, wie fremd der Hund am Ende bleibt: ein treuer Freund und unheimlicher Gast zugleich."

Thomas Mann erhielt den Nobelpreis für Literatur 1929 "vornehmlich für seinen großen Roman 'Buddenbrooks', der im Laufe der Jahre eine immer mehr sich festigende Anerkennung als ein klassisches Werk der zeitgenössischen Literatur gewonnen hat".

Ich wirke an dieser Seite mit: Read the Nobels und Ihr könnt alle meine Blog-Einträge über Nobelpreisträger und ihre Bücher hier finden.

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