Tewjes Geschichte ist nicht nur die Geschichte von Tewje und seiner Frau Golde, sondern vor allem die ihrer Töchter Zeitel, Hodel, Chava, Sprintze, Teibel and Bielke. Jede einzelne von ihnen hat ihre eigene Geschichte, ihr eigenes Kreuz zu tragen. Und zusammen geben sie uns einen guten Einblick in das Leben der Juden im 19. Jahrhundert. Wer es bisher noch nicht wusste, erfährt hier, dass sie es immer schwer hatten und nirgendwo erwünscht waren, selbst wenn sie arm waren und hart arbeiteten.
Ich liebe die Sprache in dem Buch. Während Tewje seine Geschichte erzählt, höre ich einen alten Juden sprechen. Es klingt fast wie Gesang, wenn sie Jiddisch sprechen – einfach wunderschön. Scholem Alejchem schafft es, dieses Gefühl zu Papier zu bringen. Ich würde gerne mehr von ihm lesen und werde dieses Buch sicherlich noch einmal lesen.
Buchbeschreibung:
"Arm an Geld, reich an Kindern, träumt der Milchmann Tewje von einem Leben ohne Not und Leid. Doch nach einem unverhofften Geldsegen wendet sich das Blatt, und unser Held muss mitansehen, wie man ihm seine Familie und seine Heimat nimmt. So bleibt er ganz allein in der Welt zurück, mit nichts als seinem Gottvertrauen und seinem unerschütterlichen jüdischen Humor. Allen Schikanen des Daseins setzt er ein humanes, verschmitztes Trotzdem entgegen, das Trotzdem des wahren Humoristen, der noch unter Tränen lacht und scherzt.
Mit seinem Hauptwerk hat Scholem Alejchem seinen Ruf als einer der größten Humoristen der Weltliteratur begründet und dem untergegangenen Milieu des Schtetls ein Denkmal gesetzt. Keine nostalgische Verklärung, keine geschönte Idylle, sondern ein berührend tragikomischer Blick auf die Katastrophen, die zu Beginn des 20. Jahrhunderts drohend am Horizont aufziehen: Pogrome, Vertreibungen, Revolutionen. Dies macht den jiddischen Schicksalsroman zu einem der wichtigsten Bücher der Weltliteratur."


Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen