Samstag, 22. November 2025

de Winter, Leon "Zionoco"

de Winter, Leon "Zionoco" (Niederländisch: Zionoco) - Zionoco - 1995

Wenn man nicht wüsste, dass Leon de Winter Jude ist, würde man es nach der Lektüre einiger seiner Bücher vermuten. In den meisten scheint die Hauptfigur auf die eine oder andere Weise nach ihren jüdischen Wurzeln zu suchen, was mich fragen lässt, ob der Autor selbst dahintersteckt.

Ich lese gerne über solche Themen. Nur scheint de Winter oft von seinem ursprünglichen Anliegen abzuschweifen. Sex steht immer im Weg. Und so ist dieser Roman eine Mischung aus Pornoroman mit Alkoholiker-Beschreibungen und der Suche nach Identität, nach einem normalen Leben. Es ist eine Mischung aus vielen Themen, ein Versuch, sie alle zusammenzubringen. Doch am Ende ist die Suche nach dem Zionoco, dem Berg Zion, genauso erfolglos wie dieses Buch. Ich fand es fad und langweilig. Dies ist mein zweites und wahrscheinlich letztes Buch dieses Autors. Auch "Der Himmel von Hollywood" (De Hemel van Hollywood/The Hollywood Sign) hat mir nicht besonders gefallen.

Buchbeschreibung:

"De Winter beschreibt mitreißend und ergreifend die tragikomische Suche nach dem unerreichbaren Vater. Rabbi Sol Mayer verkauft in New York absolute Wahrheiten und zweifelt dennoch: an Gott, an seiner Ehe und am selbst erlebten Wunder, das den Lebemann und Taugenichts bewogen hatte, Rabbi zu werden wie sein Vater. Als er sich in eine junge Sängerin verliebt, bringt das nicht nur seine Hormone durcheinander.

Als Sol Mayer in Boston in der Boeing 737 auf die Starterlaubnis nach New York wartet, weiß er noch nicht, dass dieser Flug sein Leben verändern wird: Der attraktive Rabbiner, Starprediger von Temple Yaakov, der großen Synagoge an der Fifth Avenue, verliebt sich verzweifelt in seine Sitznachbarin, Sängerin einer kleinen Band. Damit bekommt seine ohnehin nicht ganz intakte Gegenwart noch mehr Risse. Die Ehekrise mit Naomi, Erbin eines Millionenvermögens, der er sein soziales und materielles Prestige zu verdanken hat, lässt sich nicht länger verdrängen. Und beruflich hat sich der liberale Rabbiner mit öffentlichen Angriffen gegen orthodoxe Chassiden gerade mächtige Feinde geschaffen. Vor allem aber wird seine dunkle Vergangenheit wieder virulent, die Zeit, in der Sol als Lebemann und Taugenichts gegen den übermächtigen Vater rebellierte. Nur ein Wunder hatte den jungen Mann, der damals nichts vom Glauben wissen wollte, nach dem Tod des Vaters bewogen, in dessen Fußstapfen zu treten und ebenfalls Rabbiner zu werden. Wunder – oder Delirium seines alkoholumnebelten Hirns? Eine Frage, die Sol seither metaphysische Qualen bereitet. Eine Reihe stürmischer und aufwühlender Ereignisse zwingen ihn zu einer halluzinatorischen Reise, die ihn noch einmal in die Fußstapfen des Vaters treten lässt, wunderlicher, als er sich je hätte träumen lassen."

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