Donnerstag, 6. November 2025

Conrad, Joseph "Herz der Finsternis"

Conrad, Joseph "Herz der Finsternis" (Englisch: Heart of Darkness) - 1902

Ich stieß auf dieses Buch, als ich Jane Smileys "13 Ways of Looking at the Novel" las. Es klang interessant, und ich fand es beim nächsten Besuch in der Bibliothek wieder.

Der Autor, ein polnischer Romanautor, der auf Englisch schrieb, erzählt die Geschichte eines englischen Kapitäns, der für einen Auftrag nach Afrika reist. Sein Schiff wird vor seiner Ankunft zerstört, und er ist gezwungen, den schwarzen Kontinent zu bereisen. Er schildert seine Erlebnisse und Begegnungen mit den Bewohnern, sowohl den Einheimischen als auch den Kolonisten.

Obwohl es sich um eine Novelle mit nur 110 Seiten handelt, also nicht sehr lang, steckt so viel Information in der Geschichte, dass man keinen einzigen Satz überspringen kann, ohne den Faden zu verlieren. Er hat einen besonderen Schreibstil, wahrscheinlich weil Englisch nicht seine Muttersprache ist, und er dennoch den Fluss seiner Muttersprache bewahrt, wie wir es wahrscheinlich alle irgendwie tun.

Auf jeden Fall gibt er uns einen interessanten Einblick in die Kolonialisierung und ihre Auswirkungen auf die Menschen in Afrika und auch auf die Europäer, die dorthin gingen. Es ist eine hochinteressante Studie über einen Teil der Geschichte, der unser Leben bis heute beeinflusst.

Mein Lieblingszitat:

"Die Eroberung der Erde, die meist bedeutet, sie denen wegzunehmen, die eine andere Hautfarbe oder eine etwas flachere Nase haben als wir selbst, ist bei genauerem Hinsehen keine schöne Sache. Was sie rettet, ist allein die Idee. Eine Idee dahinter; kein sentimentaler Vorwand, sondern eine Idee; und ein selbstloser Glaube an diese Idee – etwas, das man aufbauen, vor dem man sich verneigen und dem man ein Opfer darbringen kann ..."

Buchbeschreibung:

"In den Abenteuerbüchern Joseph Conrads ist der Dschungel still. Im Herz der Finsternis (1899) etwa schlängelt sich der Kongo lautlos durch die 'erhabene Stille des Urwalds': Die Geschichte von Kapitän Marlowe, der sich auf die Suche nach dem rätselhaften und grausamen Elfenbeinhändler Kurtz ins dunkle Afrika aufmacht, spielt sich vorwiegend in der 'schweigenden Wildnis' ab. Erst als Marlowe Kurtz zum ersten Mal zu Gesicht bekommt, durchbricht ein schriller Schrei die Lautlosigkeit. Zunächst nur 'ein Wort' in den Erzählungen der Eingeborenen, stellt sich der dämonische Redner nun 'als eine Stimme dar'. Und als Kurtz mit dem flüsternden Ausruf 'Das Grauen! Das Grauen!' sein Leben schließlich aushaucht, wird die Wahrheit dieser Einschätzung offenbar: 'Er war kaum mehr gewesen als eine Stimme'."

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