Keneally, Thomas "Schindlers Liste" (Englisch: Schindler's Ark) - 1982Ich wollte dieses Buch schon lange lesen, und als ich darauf stieß, nutzte ich die Gelegenheit und begann zu lesen.
Natürlich kennt jeder die Geschichte von Oskar Schindler und davon, dass er Tausende von Juden vor der Ermordung in einem der vielen Konzentrationslager rettete, die die Nazis zu diesem Zweck errichtet hatten.
Zugegeben, die Geschichte ist herzzerreißend. Trotz all der Informationen, die wir heute über die damaligen Ereignisse haben, ist es für mich immer noch unfassbar, wie Menschen so handeln konnten. Jedes Mal, wenn ich davon lese, erscheint es mir unmöglich, aber wir wissen, dass es wirklich passiert ist.
Der Autor hat großartig recherchiert, und das Buch enthält so viele Details – er muss sehr hart daran gearbeitet haben.
Aber es ist schwer zu lesen. Nicht nur wegen des Inhalts. Mir gefiel der Schreibstil nicht. Es war kein flüssiger Lesefluss, vieles in der Geschichte wirkte so zusammenhanglos, als hätte der Autor seine Informationen gesammelt, zusammengewürfelt und alles vermischt. Ich weiß nicht, wie ich es anders beschreiben soll, aber es war definitiv nicht gut geschrieben. Bei einem anderen Thema hätte ich wahrscheinlich nach etwa hundert Seiten aufgegeben. Und das wären hundert Seiten zu viel gewesen. Jeder Zeitungsartikel, selbst über ein langweiliges Thema, ist interessanter geschrieben.
Ich werde weitere Bücher über den Holocaust und den Zweiten Weltkrieg lesen, aber ich bezweifle, dass ich noch ein Buch von Thomas Keneally lesen werde.
Buchbeschreibung:
"Oskar Schindler, Bonvivant, Spekulant und Charmeur, ein Industriellensohn aus Mähren, Liebhaber schöner Frauen, brillanter Geschäftsmann, gutaussehender blonder Deutscher - dieser Mann übernimmt 1939 in Krakau eine 'arisierte' Emailfabrik. Seine Arbeiter sind Juden, sie haben es gut bei ihm. Binnen kurzem ist Schindler mit jedem wichtigen Nazi in Krakau 'befreundet', er macht grosszügige Geschenke, arrangiert ausschweifende Feste, besticht, wo es sich lohnt. 1942, bei der Auflösung des Krakauer Ghettos, sieht er mit an, wie Juden zusammengetrieben und auf der Strasse erschossen werden. Er sagt später dazu: 'Seit damals musste jedem denkenden Menschen klar sein, was geschehen würde. Und ich nahm mir fest vor, das zu verhindern.' Schindler verhindert es in den nächsten Jahren mit allen Mitteln. Er wird zur Hoffnung vieler, die vor allem unter der unglaublichen Willkür des KZ- Kommandanten Göth leiden. Und wenn er auch gegen den organisierten Massenmord nichts tun kann, so schafft er es doch, Personen, die er irgendwie für seinen Betrieb reklamieren kann, noch aus den Transportzügen und den Todeszellen der KZs herauszuholen. Ende 1944 scheint dies alles zusammenzubrechen. Sämtliche Lager um Krakau sollen aufgelöst, ihre Insassen nach Auschwitz gebracht werden. Und noch einmal hat Schindler Erfolg. Er bekommt die Genehmigung, seine Fabrik und seine Arbeiter nach Brünnlitz in Mähren überzusiedeln. Über tausend Juden stehen auf der Liste, sie entgehen dem sicheren Tod. Die Geretteten schmieden ihm aus eigenem Zahngold einen Ring, in den sie den Talmud-Spruch eingravieren: 'Wer ein einziges Leben rettet, der rettet die ganze Welt.'"
Thomas Keneally gewann 1982 den Booker Prize für "Schindler's Ark".