Böttcher, Jan "Am Anfang war der Krieg zu Ende" (Y) - 2016
Ich hatte mir unter diesem Buch etwas anderes vorgestellt, die Beziehungen zwischen einem Deutschen und einer Kosovarin, vielleicht auch das Leben der Kosovaren nach ihrer Flucht und Rückkehr, die Probleme, die vielleicht Kinder einer solchen Beziehung haben. So zumindest habe ich es der Beschreibung entnommen.
Allerdings, es geht hier um ganz andere Themen. Ein Deutscher, der mit sich selbst Probleme hat. Die Geschichte hätte theoretisch auch mit einer anderen Deutschen geschehen können.
Und obwohl auch Besuche im Kosovo vorkommen und das Leben dort beschrieben wird, es wird eher oberflächlich erwähnt. Der Mann (Jakob, aber ich vermute auch der Autor) hat soviele Probleme mit sich selbst, dass er gar keine Empfindung für die Probleme anderer hat, dadurch entstehen dann nur noch mehr Probleme.
Es kommen auf jeden Fall mehr Computerspiele in dem Buch vor als Information über ein uns doch noch sehr fremdes Land.
Ich war auch von der Erzählweise nicht angetan. Sehr sprunghaft.
"'Ich versuche ständig, mit der Fremde warm zu werden. So wie ich nicht anders kann, als mit der Wärme zu fremdeln.' In Deutschland lernen sie sich kennen. Im kriegszerstörten Kosovo können sie nicht zusammenbleiben. Nur ihrem Sohn gelingt es, die alten Grenzen hinter sich zu lassen. Jan Böttcher hat einen großen europäischen Roman geschrieben: die Geschichte einer ungleichen Liebe zwischen Nord und Süd, Heimat und Fremde, Schicksal und Selbstbestimmung."
Dieses Buch erschien auch unter dem Titel "Y".
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