Samstag, 28. Juni 2025

Pamuk, Orhan "Schnee"

Pamuk, Orhan "Schnee" (Türkisch: Kar) - Snow - 2002

Ka ist ein türkischer Dichter, der in Deutschland lebt und die türkische Stadt Kars besucht. Während seines Aufenthalts schneit es stark, und niemand kann die Stadt verlassen oder betreten. Schnee heißt auf Türkisch "Kar". Was für ein Zufall!

Während seines Aufenthalts in Kars findet in der kleinen Stadt eine Revolution statt. Wir können den Verlauf von Anfang an verfolgen und jedes Detail der Pläne derjenigen, die die Regierung stürzen wollen, nachvollziehen, wozu sie bereit sind und was die Regierung versucht zu tun, um sie zurückzuschlagen. Da sich dies in einer Kleinstadt abspielt, ist es leicht, das Gesamtbild zu erfassen.

Ich weiß, dass der Autor in gewissen Kreisen seines Landes nicht sehr beliebt ist, und in diesem Buch verstehe ich das am besten. Niemand mag Kritik, besonders wenn man weiß, dass man Unrecht hat. Nach diesem Buch, das sicherlich nicht sein einfachstes ist, bewundere ich ihn noch mehr.

Orhan Pamuk schafft es, die Unterschiede zwischen Ost und West aufzuzeigen, die politischen Probleme der Türkei klar zu schildern und dennoch eine wunderschöne Geschichte zu schreiben. Ich glaube, ich habe schon erwähnt, dass ich diesen Autor liebe. Selbst wenn mich die Geschehnisse in der Türkei überhaupt nicht interessieren würden, würde ich seine Bücher gerne lesen. Sein Schreibstil ist großartig. Und er schafft es, in jedem seiner Bücher eine neue Welt zu erschaffen.

Buchbeschreibung:

"Ein Fremder kommt nach Kars, eine türkische Provinzstadt, um eine merkwürdige Serie von Selbstmorden zu untersuchen: Junge Mädchen haben sich umgebracht, weil man sie zwang, das Kopftuch abzulegen. Plötzlich kommt es zu einem Putsch, inszeniert von einem Schauspieler. Ein Theatercoup? Doch es fließt echtes Blut, es intervenieren echte Soldaten, keiner kann die Stadt verlassen, weil es unaufhörlich schneit ... Bearbeiter und Regisseur Norbert Schaeffer setzte diesen irritierenden Roman in ein atmosphärisch dichtes Hörspiel um, das Bilder erschafft, die den Kopf des Hörers nicht mehr verlassen werden. Wer Pamuk bisher noch nicht für sich entdeckt hat, der kann es jetzt nachholen."

Orhan Pamuk "der auf der Suche nach der melancholischen Seele seiner Heimatstadt Istanbul neue Sinnbilder für Zusammenstoß und Verflechtung der Kulturen gefunden hat" erhielt den Nobelpreis für Literatur 2006.

Orhan Pamuk hat 2005 den Friedenspreis des deutschen Buchhandels erhalten.

Ich wirke an dieser Seite mit: Read the Nobels und Ihr könnt alle meine Blog-Einträge über Nobelpreisträger und ihre Bücher hier finden.

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