Krone-Schmalz, Gabriele "Russland verstehen. Der Kampf um die Ukraine und die Arroganz des Westens" [Understanding Russia. The battle for the Ukraine and the arrogance of the West] - 2015
Gabriele Krone-Schmalz war jahrelang Fernsehkorrespondentin in Moskau und kennt sich mit Russland sicher besser aus als der Durchschnittsdeutsche. In diesem Buch versucht sie, uns Russland nicht nur näherzubringen sondern uns auch zu helfen, Verständnis für das Land aufzubringen.
Allerdings ist das Buch auch schon acht Jahre alt und ich denke, heute würde sie es (hoffentlich) anders schreiben, denn im Moment verstehen wir es alle nicht. Und wollen das auch gar nicht.
Ich habe dieses Buch auch schon zum Zeitpunkt der Veröffentlichung nicht ganz verstehen können. Gut, Frau Krone-Schmalz hat in Russland gelebt und das Land wohl auch geliebt. Aber deshalb sollte man nicht für jemanden eintreten, der zuerst Teile eines Landes annektiert und dann auch noch einen Krieg anzettelt.
Ich kann ein Land mögen, muss aber trotzdem nicht mit deren Politik oder unmöglichen Politikern einverstanden sein. Ich habe jahrelang in England gelebt (ja, England, nicht Schottland, Wales oder Nordirland sondern England, ganz unten im Süden) und liebe Land und Leute. Aber ich bin trotzdem gegen Brexit und viele der heutigen Politiker, die das gutheißen, finde ich einfach zum Kotzen. So würde es mir auch gehen, wenn ich in Russland statt in England gelebt habe. Von Frau Krone-Schmalz sollte man erwarten, dass sie das auch trennen kann. Und als arrogant würde ich in diesem Fall nicht den Westen bezeichnen sondern ganz jemand anderen.
Buchbeschreibung:
"Wie ist es um die politische Kultur eines Landes bestellt, in dem ein Begriff wie 'Russlandversteher' zur Stigmatisierung und Ausgrenzung taugt? Muss man nicht erst einmal etwas verstehen, bevor man es beurteilen kann? Gabriele Krone-Schmalz bietet in diesem Buch eine Orientierungshilfe für all jene, denen das gegenwärtig in den Medien vorherrschende Russlandbild zu einseitig ist. Antirussische Vorbehalte haben in Deutschland eine lange Tradition und sind in zwei Weltkriegen verfestigt worden. Auch in der Ukraine-Krise lässt sich ihre Wirksamkeit beobachten. Tatsächlich ist aber nicht nur das Verhältnis zwischen Russland, dem Westen und der Ukraine vielschichtiger, als es der Medien-Mainstream suggeriert, sondern auch die russische Geschichte seit dem Ende des Kalten Krieges. Demokratie und Menschenrechte verbreiten - wer möchte das nicht. Es lässt sich aber sehr wohl über das Tempo und über die Methoden streiten. Und es lässt sich fragen, welche Interessen der Westen unter dem Deckmantel einer Menschenrechtsrhetorik verfolgt."
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