Wimschneider, Anna "Herbstmilch. Lebenserinnerungen einer Bäuerin" [Autumn Milk. Memories of a farmer's wife] - 1985
In den 1980ern gab es viel Aufsehen um den Film "Herbstmilch". Man sah Dana Vávrová, die Hauptdarstellerin, und ihren Mann Joseph Vilsmaier, oft im Fersehen, manchmal auch die nette alte Autorin Anna Wimschneider. Seit damals wollte ich eigentlich ihre Buch lesen. Warum ich mehrere Jahrzehnte gebraucht habe, kann ich eigentlich nicht entschuldigen.
Ich bin aber froh, dass ich dann doch noch dazu gekommen bin. Meine Eltern kommen zwar nicht aus Süddeutschland, aber ihre Geschichten hörten sich doch sehr ähnlich an. Es ging dem "kleinen Mann" damals wirklich nicht sehr gut. Auch meine Eltern erzählten immer, dass sie zum Glück nicht wirklich hungern mussten während der Kriegsjahre, weil sie eben alles selbst angebaut haben. Aber dass man mit seiner Gesinnung sehr hinter dem Berg halten musste, wenn man sich nicht gerade den Nazis verbunden fühlte, das habe ich immer wieder gehört. Auch, dass diejenigen, die "nicht bis drei zählen" konnten, gleich die größten Verehrer Hitlers waren und sofort irgendeinen wichtigen Posten hatten, das wurde oft erzählt. Ist ja heute mit Anhängern von Pegida, AfD usw. auch nicht anders.
Die Erzählung ist einfach geschrieben, als ob die eigene Oma in der Stube sitzt und von ihrer Kindheit, Jugend und frühen Ehejahren erzählt.
Ja, wie gesagt, die Anna Traunspurger, die mit acht Jahren ihre Mutter verlor und dann nicht nur ihren sieben Geschwistern nicht nur die Mutter ersetzen sondern auch noch den Haushalt führen und den Hof mit verwalten und dann - ach ja, ab und zu noch zur Schule gehen - musste, die hat dann später den Arthur Wimschneider geheiratet. Aber da kam sie vom Regen in die Traufe. Ihr Mann musste eine Woche nach der Trauung in den Krieg, sie hatte zwei Onkel, eine Tante und eine sehr feindselige Schwiegermutter zu versorgen.
Eine hervorragende Erzählung einer mutigen Frau, einer Frau, die es trotz allem geschafft hat, ihre Familie zu versorgen und drei Kinder großzuziehen. Eine Erinnerung, die uns bleibt.
Buchbeschreibung:
"'Herbstmilch' ist die Lebensgeschichte der Bäuerin Anna Wimschneider - ein Dokument des 20. Jahrhunderts, das vom Schicksal der kleinen Leute handelt, von Menschen, die im Schweiße ihres Angesichts ihr Brot verdienen und ihr Leben bewältigen, aufrecht und unerschütterlich. Das Buch wurde über Nacht zum Bestseller und Anna Wimschneider mit ihrem pfiffigen Charme schnell ein Liebling des Publikums. Josef Vilsmaier hat ihr mit der Verfilmung der Lebenserinnerungen ein weiteres Denkmal gesetzt."
Samstag, 29. April 2023
Wimschneider, Anna "Herbstmilch"
Freitag, 28. April 2023
Krone-Schmalz, Gabriele "Russland verstehen"
Krone-Schmalz, Gabriele "Russland verstehen. Der Kampf um die Ukraine und die Arroganz des Westens" [Understanding Russia. The battle for the Ukraine and the arrogance of the West] - 2015
Gabriele Krone-Schmalz war jahrelang Fernsehkorrespondentin in Moskau und kennt sich mit Russland sicher besser aus als der Durchschnittsdeutsche. In diesem Buch versucht sie, uns Russland nicht nur näherzubringen sondern uns auch zu helfen, Verständnis für das Land aufzubringen.
Allerdings ist das Buch auch schon acht Jahre alt und ich denke, heute würde sie es (hoffentlich) anders schreiben, denn im Moment verstehen wir es alle nicht. Und wollen das auch gar nicht.
Ich habe dieses Buch auch schon zum Zeitpunkt der Veröffentlichung nicht ganz verstehen können. Gut, Frau Krone-Schmalz hat in Russland gelebt und das Land wohl auch geliebt. Aber deshalb sollte man nicht für jemanden eintreten, der zuerst Teile eines Landes annektiert und dann auch noch einen Krieg anzettelt.
Ich kann ein Land mögen, muss aber trotzdem nicht mit deren Politik oder unmöglichen Politikern einverstanden sein. Ich habe jahrelang in England gelebt (ja, England, nicht Schottland, Wales oder Nordirland sondern England, ganz unten im Süden) und liebe Land und Leute. Aber ich bin trotzdem gegen Brexit und viele der heutigen Politiker, die das gutheißen, finde ich einfach zum Kotzen. So würde es mir auch gehen, wenn ich in Russland statt in England gelebt habe. Von Frau Krone-Schmalz sollte man erwarten, dass sie das auch trennen kann. Und als arrogant würde ich in diesem Fall nicht den Westen bezeichnen sondern ganz jemand anderen.
Buchbeschreibung:
"Wie ist es um die politische Kultur eines Landes bestellt, in dem ein Begriff wie 'Russlandversteher' zur Stigmatisierung und Ausgrenzung taugt? Muss man nicht erst einmal etwas verstehen, bevor man es beurteilen kann? Gabriele Krone-Schmalz bietet in diesem Buch eine Orientierungshilfe für all jene, denen das gegenwärtig in den Medien vorherrschende Russlandbild zu einseitig ist. Antirussische Vorbehalte haben in Deutschland eine lange Tradition und sind in zwei Weltkriegen verfestigt worden. Auch in der Ukraine-Krise lässt sich ihre Wirksamkeit beobachten. Tatsächlich ist aber nicht nur das Verhältnis zwischen Russland, dem Westen und der Ukraine vielschichtiger, als es der Medien-Mainstream suggeriert, sondern auch die russische Geschichte seit dem Ende des Kalten Krieges. Demokratie und Menschenrechte verbreiten - wer möchte das nicht. Es lässt sich aber sehr wohl über das Tempo und über die Methoden streiten. Und es lässt sich fragen, welche Interessen der Westen unter dem Deckmantel einer Menschenrechtsrhetorik verfolgt."
Donnerstag, 27. April 2023
Wiesel, Elie "Die Nacht"
Wiesel, Elie (Eliezer Vizl) "Die Nacht" (French: La Nuit/Yiddish: Un di Velt Hot Geshvign) - Night - 1958
Elie Wiesel hat diesen Roman als Bericht über sein Leben in den Konzentrationslagern Buchenwald und Auschwitz/Oswiecim geschrieben.
Selten waren wir uns bei einem Buch so einig wie diesmal. Wir fanden es schockierend und unglaublich. Die Ungeheuerlichkeit, die Pläne, alles war so kalkuliert. Es ist erschreckend zu sehen, wozu Menschen in der Lage sind. Wir konnten verstehen, dass die Leute es damals nicht glauben wollten, weil es auch heute noch schwer zu glauben ist.
Vieles wird geleugnet, aber es gibt auch Fehlinformationen. Das Konzentrationslager Terezín (Theresienstadt) in der Tschechischen Republik war ein Schaufenster, in dem demonstriert werden sollte, dass sie nur die Juden zusammenbrachten.
Wir waren uns nicht sicher, was wir von den Überzeugungen dieser Leute halten sollten. Einige von ihnen beteten bis zum bitteren Ende, andere, wie der Autor, glaubten, dass Gott tot ist.
Wir haben festgestellt, dass Menschen, die zu Tieren degradiert werden, ihre menschliche Note verlieren. Was sie mit deinem Verstand anstellen können, wie Menschen Grausamkeit als Tatsache ansehen und dies akzeptieren können.
Wir waren uns auch einig, dass wir weiterlesen müssen, damit wir es glauben können. Das ist jetzt besonders wichtig, wir müssen die Geschichte am Laufen halten, weil die letzten Zeitzeugen sterben.
Anderes Thema: Wahlen. Wenn der normale Wähler sein Recht nicht wahrnimmt, gewinnen die extremen Parteien prozentual mehr. Das dürfen wir nicht zulassen. Wir machen die Medien für schlechte Informationen verantwortlich, anders als in den dreißiger Jahren des letzten Jahrhunderts können wir die Informationen bekommen, aber wir entscheiden uns oft dagegen.
Wir waren nicht der Meinung, dass Zwölfjährige dies in der Schule lesen sollten. Es ist vielleicht etwas zu früh, um die ganzen Hintergründe zu verstehen und sich mit der Wirkung eines solchen Buches auseinanderzusetzen.
Wir haben auch darüber gesprochen, dass Religion oft als Vorwand für Konflikte benutzt wird, die normalerweise einen ganz anderen Grund haben, meistens Geld und Macht.
Glaubte Elie Wiesel noch an Gott? Nur er hätte diese Frage beantworten können, und wir konnten nirgendwo feststellen, dass er das getan hat. Er sagte in seiner Rede, dass wir alle Waisen sind. Ist das, weil Gott tot ist?
Ich habe einige Berichte von Überlebenden der Nazizeit und einige von Opfern aus den Konzentrationslagern gelesen. Ich denke, er verdient wirklich den Friedensnobelpreis, der ihm 1986 verliehen wurde, da er versucht, die Menschen daran zu erinnern, was passiert ist, ohne den anderen Stein zu werfen. Er entschuldigt seine Peiniger nicht (warum sollte er?), aber er gibt auch nicht allen die Schuld. (Wer keine guten Nerven hat, sollte dies wahrscheinlich nicht lesen, da jeder Bericht über einen Juden aus dem Zweiten Weltkrieg schrecklich sein muss.)
Einige der Konzentrationslager dienten auch der "medizinischen Forschung". Man kann nicht verstehen, wie man Menschen auf verschiedene Ebenen stellen und sie so behandeln kann, als wären sie noch weniger als Tiere. Jemand erwähnte eine "Studie", die in Tuskegee, Alabama, durchgeführt wurde. Mehr darüber könnt ihr hier lesen.
In diesem Zusammenhang fiel ein berühmter Satz:
"Alle Tiere sind gleich, aber manche Tiere sind gleicher als andere" aus dem Roman "Animal Farm" (Farm der Tiere) von George Orwell.
Aber dies war nicht das erste Mal, dass so etwas passierte. Jede Art von Sklaverei tut dies, man kanneinen Menschen nur als seinen Besitz behandeln, wenn man ihn nicht wie einen Menschen ansieht. Ich hatte eine interessante Seite über 200 Jahre Sklaverei gefunden, sieht aus wie eine Serie, die in den Staaten ausgestrahlt wurde, aber die Seite existiert leider nicht mehr.
Es scheint eine Serie auf PBS zu geben, sie sieht sehr interessant aus, vielleicht zeigen sie sie hier eines Tages, oder nicht …
The Terrible Transformation (Die schreckliche Transformation) 1450-1750
Revolution (Revolution) 1750-1805
Brotherly Love (Brüderliche Liebe) 179-1831
Judgment Day (Gerichtstag/Jüngstes Gericht) 1831-1865
Dann gibt es den berühmt-berüchtigten Lebensborn (Quelle des Lebens), das SS-Offiziere offiziell ermutigte, mehr Kinder zu haben. Aber sie hatten auch Lager, in denen "arische" Frauen Kinder mit "arischen" Soldaten bekamen, also war es ein echtes Zuchtprogramm. Hier kann man mehr darüber lesen.
Und wer noch nicht genug vom Lesen über das Thema Nazis hat, jede von uns scheint mindestens ein anderes lesenswertes Buch zu kennen, deshalb hier eine Liste dieser Literatur.
Corrie Ten Boom "The Hiding Place" (De schuilplaats), 1971 (Die Zuflucht) (Goodreads)
Es gibt auch eine Kurzversion in Easy English: The Secret Room
Webseiten: Wikipedia, amazon
Lois Lowry "Number the Stars" (Jugendbuch, 10-14 yrs) - 1990 (Wer zählt die Sterne) (Goodreads)
Dieser
Newbery-Gewinner von 1990 spielt im von den Nazis besetzten Dänemark im
Jahr 1943 und erzählt von einem 10-jährigen Mädchen, das eine
gefährliche Mission unternimmt, um ihre beste Freundin zu retten.
Webseiten: Wikipedia, amazon.
Jurek Becker "Jacob the Liar" (Jacob der Lügner), 1969 (Goodreads)
Webseiten: Wikipedia, amazon
Imre Kertész "Fatelessness" (older translation: Fateless) (Sorstalanság) - 1975 (Roman eines Schicksallosen) (Goodreads)
Webseiten: Wikipedia, Wikipedia, amazon
Tessa de Loo "The Twins" (De Tweeling) - 2000 (Die Zwillinge)
Webseiten: Wikipedia, amazon
Todd Strasser (pen name: Morton Rhue) "The Wave"- 1988 (Die Welle)
Webseiten: Wikipedia, amazon
J.N. Stroyar "The Children's War" - 2001 - EINES MEINER LIEBLINGSBÜCHER
Was wäre passiert, wenn die Nazis den Krieg gewonnen hätten? Wie würden wir jetzt leben? Ziemlich schockierend!!!
Webseite: amazon
Elizabeth Rosner "The Speed of Life" - 2001 - Die Geschwindigkeit des Lichts - Noch einer meiner absoluten Favoriten.
Wie verarbeiten Holocaust-Überlebende und ihre Kinder ihre Erinnerungen?
Webseiten: Wikipedia, amazon
Wir sprachen auch über mehrere Filme zu unserem Thema. Der erste handelte von einem Orchester, das Juden rettete, die darin spielten. Das einzige, was ich finden konnte, war das Mädchenorchester aus Auschwitz/Oswiecim. Hier kann man darüber auf Deutsch lesen.
Schindler's List (Schindlers Liste)
nach dem Buch von Thomas Keneally "Schindler's Ark" (Schindlers Liste)
Zwartboek - (The Black Book) (Das schwarze Buch)
Band of Brothers (Band of Brothers - Wir waren wie Brüder)
The Twins - Film nach dem gleichnamigen Buch von Tessa de Loo (das wir in diesem Lesekreis gelesen haben):
Then we mentioned other movies we thought worth seeing, these two on the
life of the Germans in East Germany (the movie received the Oscar this
year for best foreign picture): "Das Leben der anderen" (The Lives of Others)
Und "Goodbye Lenin" (Good Bye Lenin!),
ein lustiger, aber auch zum Nachdenken anregender Film über einen Sohn,
der für seine Mutter, die beim Mauerfall im Koma lag, die DDR nachbauen
muss und nun keine Veränderungen mehr ertragen kann.
Dies haben wir im März 2007 in unserem internationalen Lesekreis besprochen.
Buchbeschreibung:
"Atemlos, bewusst karg im Stil erzählt Elie Wiesel seine Erfahrung als Kind in Auschwitz. Jeder Satz ist ein Testament, jede Zeile spricht uns unmittelbar an. Das wichtigste Werk Elie Wiesels und Bezugspunkt all seiner anderen Bücher. Ein Grundbuch zu einem unauslöschlichen Kapitel deutscher Geschichte und ein zeitloses menschliches Dokument."
Jiddischer Originaltitel: Un di Velt Hot Geshvign/Und die Welt hat geschwiegen
Elie Wiesel erhielt den Friedensnobelpreis 1986 "für seine Vorbildfunktion im Kampf gegen Gewalt, Unterdrückung und Rassismus".
Ich wirke an dieser Seite mit: Read the Nobels und Ihr könnt alle meine Blog-Einträge über Nobelpreisträger und ihre Bücher hier
finden.
Mittwoch, 26. April 2023
Doron, Lizzie "Who the Fuck Is Kafka"
Doron, Lizzie "Who the fuck is Kafka" [Hebräisch: Who the Fuck is Kafka? *] - 2015
Ein fabelhafter Roman, der uns die Probleme im Nahen Osten nahebringt, der uns verständlich macht, dass die Probleme nicht verständlich zu machen sind.
Ein sehr wichtiges Thema. Die Schriftstellerin erzählt hier das Leben eines befreundeteten Palästinensers aus dem Ost-Jerusalemer Stadtteil Silwan, den sie auf einer Friedenskonferenz in Rom kennengelernt hat.
Buchbeschreibung:
"Who the Fuck Is Kafka: Eine israelische Schriftstellerin, ein palästinensischer Journalist. Er will einen Film über sie drehen, sie erzählt sein Leben.
Jeder braucht jemanden zum Hassen od er die Geschichte von Nadim Abu Heni aus Ost-Jerusalem, der sagte: 'Wären wir nicht Feinde, wir wären niemals Freunde geworden.' Lizzie Doron erkundet das Schicksal zweier Völker, die das Unverständnis füreinander überwinden müsen, wollen sie eine Chance haben, zu überleben. Es gibt Wahrheiten, die tödlich sein könnten, würden sie nicht als Fiktion ausgesprochen werden. Dieser Roman ist brisant, eindringlich, aberwitzig, bestürzend."
* Dieses Buch wurde zwar auf Hebräisch geschrieben, es ist aber immer noch nicht auf Hebräisch veröffentlicht.
Dienstag, 25. April 2023
Schmitz, Ralf "Schmitz' Häuschen"
Schmitz, Ralf "Schmitz' Häuschen: Wer Handwerker hat, braucht keine Feinde mehr" [Schmitz' Little House: If You Have Craftsmen, You No Longer Need Enemies] - 2014
Ralf Schmitz erbt ein Haus. Ein altes Haus. Und das will er renovieren. Na ja, wer schon einmal ein eigenes Haus oder eine eigene Wohnung hatte, wird wohl wissen, was da auf ihn zukommt. Aber, wer das noch niemals mitgemacht hat, sollte unbedingt vorher dieses Buch lesen, dann ist er auf alles vorbereitet.
Hier ein paar Auszüge:
Da darf man sich dann nicht wundern, wenn in einem Einfamilienhaus z.B. nur zwei Leitungen zu einer Steckdose führen statt drei, Fliesen mitten in der Wand zerschnitten wurden, Rollädengurte falsch angebracht werden, usw. usw.
Und dann noch dieser:
Ich frage mich, wo sind die eigentlich alle? Ach ja, im Regierungsbezirk Düsseldorf.
Kann sein, dass Ralf Schmitz hie und da ein wenig übertrieben hat, ist einem Komiker ja erlaubt, aber ich habe viele der Geschichten entweder selbst erlebt oder gute Freunde und Familie haben es mitgemacht.
Und dem Untertitel kann man eigentlich nur zustimmen, manche Feinde tun einem nicht so viel an. Aber, wir brauchen die Handwerker!
Aber das Buch hat mich häufig zum Lachen gebracht und da Ralf Schmitz auch noch ein Buch über seine Katze (Schmitz' Katze) und seine Mama (Schmitz' Mama) geschrieben hat, werde ich diese wohl auch irgendwann in Angriff nehmen.
Buchbeschreibung:
"Ralf Schmitz baut um - und ist kurz davor durchzudrehen. Denn nichts läuft nach Plan: Maurer ziehen Wände auf der falschen Etage hoch, Maler verputzen abgeklebte Fenster, und Elektriker montieren Lichtschalter, bei deren Betätigung die Dachluke aufgeht. Und das ist erst der Anfang. Was für ein Glück, dass der Top-Comedian bei all diesen Katastrophen nicht seinen unvergleichlichen Humor verliert. Ralf Schmitz erkundet die verrückte Welt der Heim- und Handwerker. Am Ende ist klar: Das Leben ist eine Baustelle, nach fest kommt ab - und den Rest bringt der Putz!"
Montag, 24. April 2023
Machfus, Nagib "Die Midaq-Gasse"
Machfus, Nagib "Die Midaq-Gasse" (Arabisch: Zuqaq El Midaq/زقاق المدق) - Midaq Alley - 1947
Dies ist mein fünftes Buch des mit dem Nobelpreis ausgezeichneten ägyptischen Autors Nagib Machfus. Und jedes scheint noch besser zu sein als das letzte. Aber das liegt wahrscheinlich nur daran, dass es das neueste ist. Sie sind alle brillant. Er war einfach so ein fantastischer Autor. Wir lernen die Menschen in der Midaq-Gasse kennen, als ob wir die meiste Zeit unseres Lebens unter ihnen gelebt hätten.
Ein Krieg tobt in Europa und schlägt auch in Ägypten Wellen, wenn auch nicht so, wie wir vielleicht denken.
Die Gasse liegt im ärmeren Teil von Kairo mit seinen Bewohnern, die der ärmeren Bevölkerung angehören, wahrscheinlich dem unteren Ende der Mittelschicht. Sie alle haben ihre Träume von einem besseren Leben, von der Straße wegzukommen, obwohl die meisten von ihnen wissen, dass sie hier hingehören und woanders vielleicht nicht leben könnten.
Es ist fast wie in einem Dorf. Wenn jemand an einem Ende der Straße hustet, ist er laut den Leuten auf der anderen Seite innerhalb von fünf Minuten schon tot. Jeder weiß alles über die anderen, man hat keine Geheimnisse. Das hat natürlich seine Vor- und Nachteile.
Diese Geschichte hätte also woanders stattfinden können, vielleicht sogar vor unserer Haustür, aber der Autor erzählt uns das Leben seiner Landsleute. Wer noch nichts von diesem Autor gelesen hat, sollte ihn unbedingt versuchen.
Buchbeschreibung:
"'Welches Kairo meine ich? Das Kairo der Fatimiden, der Mamluken oder das der Sultane? Allein Gott und die Archäologen wissen das. Auf jeden Fall ist diese Gasse ein geschichtliches Denkmal, und zwar ein wertvolles. Wie auch nicht, wo doch die mit Steinplatten belegte Straße direkt zur Sanadiquija-Straße hinunterführt, diesem historischen Winkel mit dem berühmten Kirscha-Kafeehaus, mit seinen Wänden voller Arabesken aus längst vergangener Zeit, bröckelig und morsch nun, und mit dem starken Duft uralter Heilkräuter, die mittlerweile zu wohlduftenden Parfums geworden sind. Obwohl die Gasse fast gänzlich ausgeschlossen vom Getriebe der Welt lebte, war sie doch vom Lärm ihres eigenen Lebens erfüllt, einem Leben, das in tiefstem Innern unlösbar im Ganzen, vollen Sein verwurzelt war und erst noch die Geheimnisse der alten, vergangenen Welt in sich barg und bewahrt.'
Kairo, Mitte der vierziger Jahre des 20. Jahrhunderts: In der Midaq-Gasse tummeln sich alle, etwa Onkel Kamil, der Bonbonverkäufer, oder Abbas al-Hilu, der Friseur; es gibt den alten Dichter, dem das Radio die Zuhörer raubt, und Zita, den Knochenbrecher, dessen Beruf es ist, erfolgreiche Bettler zu schaffen. Doch in der Gasse ist der Rhythmus einer neuen Zeit gefahren. Davon kann Umm Hamida, die Heiratsvermittlerin, erzählen. Manche wollen fort wie Hussein, der zur britischen Armee geht. Die schöne Hamida will nicht in Kleinbürgerlichkeit versauern, sondern mittels Heirat aufsteigen zu Reichtum, Macht und Ansehen. Abbas aber, der Hamida liebt, würde wohl zufrieden sein mit seinem Leben in der Gasse, aber dann entschließt er sich doch, sie zu verlassen ..."
Nagib Machfus erhielt den Nobelpreis für Literatur 1988 als "Wegbereiter neuer (sozialkritischer) ägyptischer Erzählkunst zwischen Tradition und Moderne".
Ich wirke an dieser Seite mit: Read the Nobels und Ihr könnt alle meine Blog-Einträge über Nobelpreisträger und ihre Bücher hier
finden.
Samstag, 22. April 2023
Boning, Wigald "In Rio steht ein Hofbräuhaus"
Boning, Wigald "In Rio steht ein Hofbräuhaus. Reisen auf fast alle Kontinente" [There is a Bavarian Brewery in Rio. Travels Through Most Continents] - 2010
Wigald Boning ist ein Komiker. Wer ihn zuerst in der "RTL Samstag Nacht" (die schon dreißig Jahre alt ist, du meine Güte!) gesehen hat, muss ihn einfach gern haben. Bei "Zwei Stühle - eine Meinung" "interviewte" er immer prominente Persönlichkeiten (dargestellt durch seinen Comedy-Kollegen Olli Dietrich). Dafür erhielten sie, verdientermaßen, den Adolf-Grimme-Preis. Auch seine Außenreportagen "Wigalds Welt" waren urkomisch. Es folgten das Album "Lieder die die Welt nicht braucht" von "Die Doofen" (wieder Olli) und zahlreiche, zum größten Teil satirische Sendungen im Fernsehen. Bei der Panel-Sendung "Genial daneben" ist er ein häufiger Gast.
Wer also diesen Wigald Boning kennt, sollte unbedingt dieses Buch lesen, in dem Wigald auf Weltreise geht - natürlich auf seine ihm eigene Art. Und wer ihn noch nicht kennt, für den wird es Zeit, das nachzuholen.
Hier ein paar Zitate:
In der Türkei: "Im Zentrum paaren sich höchstmögliche Bevölkerungsdichte mit geringstmöglicher Verkehrsdisziplin." (Ich glaube, das gilt für viele Länder.)
In Gambia: "... in Ländern, in denen man alle 100 Meter auf Großwerbeflächen stößt, auf denen zum Beispiel 'Happy Birthday to our beloved leader' zu lesen ist, kann ich den demokratischen Institutionen grundsätzlich nur beschränktes Vertrauen entgegenbringen." (Auch das findet man leider immer noch in etlichen Ländern.)
Buchbeschreibung:
"Rio ist wie Gisele Bündchen mit Mundgeruch, Paris macht auch mit verbundenen Augen Spaß, und am Yukon trinkt man Menschenschnaps - diese und viele andere höchst interessante Erkenntnisse gewann Wigald Boning auf seinen vielen Reisen nach nah und fern. Er fotografierte Telefonzellen in Tiflis, tanzte im Samba Express an die 'karibische Ostsee' und wurde von thailändischen Fans in Bangkok ehrfürchtig bestaunt - und er kommentiert diese skurrilen und bewegenden Begegnungen auf gewohnt trockene Art. Eine unterhaltsame Reise auf (fast) alle Kontinente und ein respektvoll-augenzwinkernder Blick auf die kulturellen Unterschiede zwischen uns und dem Rest der Welt."
Freitag, 21. April 2023
Stein, Gertrude "Paris Frankreich"
Ich hatte etwas anderes von diesem Buch erwartet. Kindheitserinnerungen gab es nur sehr wenige. Beobachtungen über Frankreich, gut, man könnte es so nennen. Aber irgendwie dachte ich, dass einige Geschichten über ihren Salon enthalten sein könnten, damit wir mehr über Gertrude Steins Leben in Frankreich erfahren könnten. Oder zum Beispiel eine Anekdote über Ernest Hemingway oder einen der anderen häufigen Besucher, Pablo Picasso. Oder Silvia Beach, Ezra Pound, F. Scott Fitzgerald, alle ihre berühmten Freunde hören würden.
Ich will damit aber nicht sagen, dass mir das Buch nicht gefallen hat. Ihr Stil ist ziemlich einzigartig, im Deutschen haben wir den Ausdruck "sie redet ohne Punkt und Komma" und genau das tut sie auch. Hier zum Beispiel ein Auszug (übersetzt von mir aus dem englischen Original): "Ein Amerikaner, der so weit gelesen hatte, wie es geschrieben war, sagte zu mir, aber Sie erwähnen nicht das Verhältnis von Franzosen zu Franzosen, von Franzosen zu Französinnen von Französinnen zu Französinnen von Französinnen an französische Kinder französischer Männer an französische Kinder französischer Kinder an französische Kinder."
Eine Sache hat mich jedoch verwirrt. Das Buch stammt angeblich aus dem Jahr 1940, aber sie erwähnt oft Dinge, die sie erst nach Kriegsende hätte wissen können, zum Beispiel, wie viele Menschen in dem Dorf, in dem sie lebte, getötet wurden. Oder sogar wann der Krieg endete. Wie kann das sein?
Ich mochte ihre Art, die Franzosen zu beschreiben. Ich habe sie immer als nette, freundliche Menschen kennengelernt, die ihr Essen lieben und ihre Geschichte lieben. Nun, das Essen ist gut, aber meiner Meinung nach ist das Essen in Belgien viel besser. Und ich weiß, was die Franzosen dazu sagen werden: Quel affront!
Ich habe dies im Rahmen des "Read the Year Club"s gelesen.
Buchbeschreibung:
"'Schriftsteller haben zwei Länder, eines, wohin sie gehören, und eines, in dem sie wirklich leben …, um darin frei zu sein.' Paris Frankreich ist eine beredte Liebeserklärung der Amerikanerin Gertrude Stein (1874-1946) an Paris, die Stadt ihrer Wahl, die 'denjenigen von uns entsprach die die Kunst und Literatur des zwanzigsten Jahrhunderts schaffen sollten', und an das Land insgesamt. Sie beschäftigt sich mit der Hauptstadt ebenso wie mit dem ganzen Land - sowie mit ihren Befürchtungen angesichts des heraufziehenden Kriegs. Paris, France wurde an dem Tag veröffentlicht, als Paris vor den Deutschen kapitulierte, was Gertrude Steins leidenschaftlich vertretenem Selbstbetrug, der sie hatte behaupten lassen, einen (zweiten) Weltkrieg werde es nicht geben, den Garaus machte."
Donnerstag, 20. April 2023
Lawson, Mary "Auf der anderen Seite des Flusses"
Nachdem ich das erste Buch von Mary Lawson, "Crow Lake" (Rückkehr nach Crow Lake) gelesen hatte, musste ich dieses hier auch unbedingt lesen. Ich habe es genauso geliebt. Ich habe Leute gehört, die sagten, dieses sei besser und vielleicht ist es das auch, ich würde einfach nicht sagen können, welches das Bessere sei. Wie auch immer, ich mir mehr Kommentare einfallen lassen, was schwierig ist, da ich nicht zu viel verraten möchte.
Wir haben dann es dann auch ein paar Jahre später in unserem Lesekreis besprochen.
Das größte Thema des Buches war die Geschwisterrivalität, zwei Brüder, die in den 1930er Jahren auf einer Farm in Kanada aufwuchsen, wobei die Mutter aus verschiedenen Gründen den jüngeren Sohn bevorzugte. Dann der Generationenkonflikt, der Wechsel der Zeit, die Landarbeit damals und heute, die Modernisierung, die Erwartungen der Eltern an ihre Kinder, das Kleinstadtleben, die Kriegsgefangenschaft, viele verschiedene Themen.
Eines unserer Lesekreis-Mitglieder sagte, das sei, als würde man sich einen Film ansehen. Die Tatsache, dass es ein langsameres Buch war, bedeutete dennoch, dass man es ziemlich schnell lesen konnte. Wir konnte großartige Blicke auf die Charaktere werfen, haben die unterschiedlichen Stärken und Schwächen gesehen, die Tragödien. Wir alle kennen viele solcher Städte. Die Art und Weise, wie der Autor die verschiedenen Familien vorstellte und wie sie miteinander verbunden waren, wurde als interessant empfunden.
Das Buch hat uns nachdenklich gemacht, der Humor war gut, das Ende war etwas übereilt. Viele der Hofbeschreibungen erinnerten an Großeltern (oder Eltern, wenn wir "ältere" Mitglieder waren).
Buchbeschreibung:
"Arthur and Jake: Ein packendes Familiendrama aus dem rauen Norden Kanadas
Immer stand Arthur im Schatten seines brillanten Bruders Jake. Als die schöne Laura ins Dorf kommt, eskaliert die ewige Rivalität zwischen den Brüdern.
Arthur ist fünf Jahre und hilft schon richtig auf der Farm mit, als sein kleiner Bruder Jake zur Welt kommt. Jake ist ganz anders als er - feingliedrig, hübsch, blitzgescheit. Und er weiß schon früh, wie man seine Umwelt manipuliert und das Beste für sich herausschlägt. Der Mutter zuliebe, die ihren jüngeren Sohn anbetet, verzichtet Arthur auf Konfrontation, frisst den Groll in sich hinein und lässt den Kleinen gewähren. Doch als der neue Reverend ins Dorf kommt, ändert sich alles: Er bringt seine Tochter Laura mit, in die Arthur sich Hals über Kopf verliebt. Und allein das Wissen darum stachelt Jake an, Laura für sich haben zu wollen. Dieses eine Mal wird Arthur die Sache allerdings für sich entscheiden - doch zu einem gewaltigen Preis ..."
Wenn euch "Crow Lake" (Rückkehr nach Crow Lake) gefallen hat, ist dies das Buch für euch. Ich denke, jeder wird etwas Persönliches in diesem Roman finden.
Wir haben dies im September 2008 in unserem internationalen Lesekreis besprochen.
Mittwoch, 19. April 2023
Venske, Henning "Briefe aus dem Regierungslager"
Ich mochte Henning Venske immer sehr gerne. Ein guter Schauspieler, ein guter Kabarettist.
Mit seiner Sammlung "Briefe aus dem Regierungslager" zieht er das ganze Register seiner Kunst.
Ich habe vor kurzem erfahren, dass er eine Autobiographie geschrieben hat, "Es war mir ein Vergnügen". Die sollte ich mir auch besorgen.
Buchbeschreibung:
"Henning Venske, 1939 in Stettin geboren, ist Schauspieler, Kabarettist, Moderator, Regisseur und Schriftsteller. Venske gilt als wortgewandter Satiriker und wurde durch Rollen in der 'Sesamstraße' und im 'Tatort' einem breiten Publikum bekannt. Bis heute arbeitet er als Sprecher und Moderator. Zusammen mit Jochen Busse erhielt er 2010 den Ehrenpreis zum Deutschen Kleinkunstpreis und 2012 den Ehrenpreis des Bayerischen Kabarettpreises."
Dienstag, 18. April 2023
Bosetsky, Horst "Brennholz für Kartoffelschalen.
Bosetsky, Horst "Brennholz für Kartoffelschalen. Roman eines Schlüsselkindes" [Firewood for Potato Peels. Novel of a Latchkey Child] - 1995
Ein Roman aus der Nachkriegszeit. Der Junge Manfred lebt bei seiner Mutter. Anhand der Geschcihte erfahren wir, wie es den Menschen damals ging, vor allem in Berlin, wo der Autor selbst aufgewachsen ist. Meine Eltern erzählten mir immer, es sei ihnen alleine dadurch besser gegangen, weil sie auf dem Lande ihr Gemüse selbst züchten konnten und auch ein paar Nutztiere hielten. In diesem Buch erfährt man, wie es diesen Menschen ergangen ist.
Der Autor hat eigene Erfahrungen in den Roman einfließen lassen.
Buchbeschreibung:
"Horst Bosetzky - unter dem Kürzel "-ky" als Krimiautor ein Begriff - hat den Roman der Nachkriegszeit geschrieben. Mit dem Jungen Manfred, seiner Familie und seinen Klassenkameraden läßt er eine fast schon vergessene Welt wieder lebendig werden - eine karge und oftmals bedrohliche Welt, aber auch eine Welt voller Aufregung und unwiederbringlicher Abenteuer."
Montag, 17. April 2023
Abulhawa, Susan "Nahrs letzter Tanz"
Abulhawa, Susan "Nahrs letzter Tanz" oder "Ihr letzer Tanz" (Englisch: Against the Loveless World) - 2020
Ich habe viele Bücher über den Konflikt in Israel/Palästina (englische Einträge) gelesen und je mehr ich darüber lese, desto wütender werde ich. Ich bin mit der Geschichte aufgewachsen, dass die Palästinenser Terroristen waren, die nur darauf aus waren, die Juden zu vernichten. Leider ist die Geschichte nicht so einfach.
Dies war wahrscheinlich eines der schwierigsten Bücher, die ich zu diesem Thema gelesen habe. Eine palästinensische Frau, die außerhalb ihres Landes als Tochter von Flüchtlingseltern geboren wurde und inhaftiert ist, weil sie für ihre Freiheit und die ihres Volkes gekämpft hat. Ich versuche, beide Seiten zu sehen, aber das ist nicht einfach. Ja, die Juden mussten aus Europa fliehen. Aber sie taten mit den Palästinensern genau das, was ihnen angetan wurde, jagten sie aus ihren Häusern, aus ihrem Land. Sollten sie es nicht besser wissen?
Für Frauen ist es sogar noch schlimmer - na ja, wann ist es jemals besser für Frauen in irgendeiner Situation? Susan Abulhawa ist eine fantastische Autorin, dies ist ihr drittes Buch, das ich lese, und es wird nicht das letzte sein.
Hoffen wir einfach, dass viele Menschen dieses Buch lesen, die etwas verändern können. Obwohl ich das sehr bezweifle.
Buchbeschreibung:
"Die Palästinenserin Nahr wird im Exil in Kuwait geboren. Sie wächst zu einer eigenwilligen, stolzen Frau heran, die den Tanz als Akt der Freiheit empfindet. Die Grenzen dieser Freiheit erlebt sie, als sie nach einer gescheiterten Ehe in einem Bordell arbeiten muss. Doch die bitteren Lektionen machen sie stärker. Selbstbewusst reist Nahr nach Palästina, wo sie Bilal kennenlernt. Durch ihn entdeckt sie das Land ihrer Familie und erfährt zum ersten Mal tiefe Liebe. Bilal hat sich der Befreiung seines Volkes verschrieben, und Nahr schließt sich ihm an. Eine Entscheidung, die ihr zum Verhängnis wird ..."
Andere Bücher, die ich von ihr gelesen habe:
"Mornings in Jenin" (aka The Scar of David) (Während die Welt schlief) - 2010
"The Blue Between Sky and Water" (Als die Sonne im Meer verschwand) - 2015
Freitag, 14. April 2023
Gercke, Stefanie "Ich kehre zurück nach Afrika"
Gercke, Stefanie "Ich kehre zurück nach Afrika" [I Return to Africa] - 1998
Ich bin ja ein großer Fan von Stefanie Zweigs Afrika-Romanen, also hatte ich mich auf dieses Buch auch gefreut.
Es war jedoch nicht das Gleiche. Ja, es entstand zu einer anderen Zeit und es ist natürlich schon ein anderes Thema. Apartheid ist eine andere Sache als Fliehen vor den Nazis. Südaftrika ist nicht das Gleiche wie Kenia. Aber das ist es nicht. Auch wenn die beiden Schriftstellerinnen den gleichen Vornamen tragen, sind sie doch Welten voneinander entfernt.
Ich habe bessere Bücher über die Apartheid gelesen, über den Zwiespalt, in denen Menschen sich befinden, die ihre Heimat verlassen müssen, über das Eingliedern in eine völlig neue Welt. Dieses Buch war mir zu seicht.
Buchbeschreibung:
"Die junge Henrietta wird von ihren Eltern nach Südafrika zu ihren Verwandten geschickt. Sie liebt dieses Land, versteht jedoch nicht die Grenzen der Apartheid. Als sie den Schotten Ian kennenlernt, scheint ihr Glück vollkommen. Mit ihm will sie sich endgültig ein eigenes Leben in diesem Land aufbauen. Doch schon bald geraten die beiden mit dem System der Rassentrennung in Konflikt und Henrietta muß aus ihrem geliebten Afrika fliehen."
Donnerstag, 13. April 2023
Camus, Albert "Die Pest"
Warum habe ich so lange gebraucht, um mit diesem Klassiker anzufangen? Ich bin kein großer Fan französischer Literatur, aber ich liebe die französische Sprache, also lese ich sie immer wieder. Ich mochte dieses Buch absolut und erkläre es zu meinem liebsten französischen Buch aller Zeiten.
Nordafrika, eine französische Stadt in Algerien, irgendwann in den 1940er Jahren. Zuerst kommen die Ratten, dann folgt die Pest. Die Schilderung, wie eine ganze Stadt mit einem solchen Todesurteil fertig wird, wie jeder Einzelne seine eigenen Probleme mit dieser niederschmetternden Nachricht hat, ist wunderbar gelungen. Die Sprache, die Camus verwendet, ist fantastisch, so präzise und doch so poetisch. Lest es, es lohnt sich auf jeden Fall.
Buchbeschreibung:
"'Die Pest', 1947 in Frankreich erschienen, gehört zu den Klassikern der Weltliteratur. Der Roman wurde zumeist als politische Allegorie oder als existentialistische Parabel gelesen. Albert Camus seziert hellsichtig das menschliche Handeln im Angesicht der Katastrophe: Die algerische Stadt Oran wird von einer rätselhaften Erscheinung heimgesucht. Die Ratten kommen aus den Kanälen und verenden auf den Straßen. Kurze Zeit später sterben die ersten Menschen an einem heimtückischen Fieber. Schließlich erkennt man: Die Pest wütet in der Stadt. Erst nach einem scheinbar endlosen Jahr verschwindet die Seuche, und die Überlebenden feiern ihre Erlösung."
Ich habe dieses Buch im französischen Original gelesen.
Albert Camus erhielt den Nobelpreis für Literatur 1957 "für seine bedeutungsvolle Verfasserschaft, die mit scharfsichtigem Ernst menschliche Gewissensprobleme in unserer Zeit beleuchtet".
Ich wirke an dieser Seite mit: Read the Nobels und ihr könnt alle meine Blog-Einträge über Nobelpreisträger und ihre Bücher hier finden.
Mittwoch, 12. April 2023
Tuuri, Antti "Fünfzehn Meter nach links"
Ich kenne leider nicht viele finnische Schriftsteller, aber diejenigen, die ich gelesen habe, waren eigentlich alle recht gut.
Dies ist eine groteske Geschichte über einen finnischen Klempner, der mit einem Kleinbus durch Deutschland fahren soll, um 3.000 Bücher zu verkaufen. Ganz schön schräg. Und so liest sich auch das Buch.
Eine lustige Erzählung, auch über den Unterschied zwischen Finnen und Deutschen. Mit viel trockenem Humor.
Buchbeschreibung:
"Eino Sand ist Vertreter der Klempnereibranche. Vor ihm liegen zwei Wochen absehbar ereignisloser Resturlaub als Hausmann. Da bietet ihm der Schriftsteller Saarelainen einen ausgefallenen Job an. Mit einem Kleinbus voller Bücher reist Sand nach Deutschland, um Saarelainens Erzählband Fünfzehn Meter nach links auf dem deutschen Buchmarkt abzusetzen. Ein Ansinnen, das nicht nur seine ganzen beruflichen Fähigkeiten und Tricks erfordert, sondern ihn auch menschlich auf eine harte Probe stellt, denn eines Morgens sind seine reizenden Reisebekanntschaften samt dem Kleinbus und den Büchern verschwunden."
Dienstag, 11. April 2023
Lagerkvist, Pär "Barabbas"
Lagerkvist, Pär "Barabbas" (Schwedisch: Barabbas) - 1950 - Barabbas
Für den Classics Spin #33 bekamen wir #18, und das war mein Roman:
Fast eine Novelle, aber dieser Roman braucht nicht mehr Seiten. Wir alle kennen Barabbas, den, an dessen Stelle Jesus gekreuzigt wird. Aber was wissen wir von ihm, außer seinen Namen?
Hier hat sich Pär Lagerkvist Gedanken gemacht und erzählt, was mit Barabbas passiert sein könnte.
Die Geschichte ist glaubwürdig, viele frühe Christen gingen den Weg, den Barabbas im Buch geht. Da ist der Wunsch zu glauben, der Zweifel, die Unfähigkeit, mit dem, was passiert, fertig zu werden. Etwas, das, glaube ich, auch heute noch in jedem Christen steckt.
Und selbst wenn dies überhaupt nicht das ist, was mit dem Protagonisten passiert ist, ist es ein interessanter Gedanke zu sehen, was hätte sein können.
Man hat sogar einen Film aus der Geschichte gemacht, Barabbas wurde von Anthony Quinn porträtiert.
Buchbeschreibung:
"Barabbas ist der Freigesprochene; der Mann, dessen Leben mit dem von Jesus von Nazareth ausgetauscht wurde, der auf dem Hügel von Golgatha gekreuzigt wurde. Barabbas ist ein Mann, der dazu verdammt ist, keinen Gott zu haben. 'Christos Iesus' ist in die Scheibe eingraviert, die an seinem Hals hängt, aber er kann seinen Glauben nicht beteuern. Er kann nicht beten. Er kann nur sagen: 'Ich möchte glauben.'"
Pär Lagerkvist erhielt den Nobelpreis für Literatur 1951 "für die künstlerische Kraft und tiefe Selbständigkeit, womit er in
seiner Dichtung die Antwort auf die ewigen Fragen des Menschen sucht".
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Samstag, 8. April 2023
Buck, Pearl S. "Die Frauen des Haues Wu"
Ihre Bücher faszinieren mich jedes Mal aufs Neue. Sie sprechen so viele Themen an, oft über Frauen, aber auch über Freiheit und Gerechtigkeit. Ich liebe sie einfach. Wenn ich das Pech hatte, ein paar Bücher hintereinander auszuwählen, die mir nicht besonders gefallen haben, ist Pearl S. Buck immer eine sichere Wahl, um mich wieder zum guten Lesen zurückzubringen.
Buchbeschreibung:
"Die Frauen des Hauses Wu ist ein großer Liebesroman, in dem Pearl S. Buck ihre intime Kenntnis der chinesischen Kultur gestaltet.
Madame Wu ist die Gattin eines reichen Kaufmanns. Als Oberhaupt einer weitverzweigten Familie lenkt sie fast unmerklich die Schicksalsfäden ihrer Söhne und Schwiegertöchter. Aber dann tut sie etwas Unerhörtes: In der Nacht nach ihrem vierzigsten Geburtstag beschließt sie, ihre scheinbar so harmonische Ehe zu beenden, und führt dem Gatten eine Nebenfrau zu.
Es ist die Begegnung mit einem italienischen Priester, die ihr eine völlig neue Welt eröffnet. Die Liebe zu diesem fremden Mann, die sie über seinen Tod hinaus erfüllt, verändert ihre Seele. Durch ihn und mit ihm findet sie zu den letzten Erkenntnissen über die Ehe und das Wesen der Liebe."
Andere Bücher, die ich von Pearl S. Buck gelesen haben sind hier.
Pearl S. Buck erhielt den Nobelpreis für Literatur 1938 "für ihre reichen und echten epischen Schilderungen aus dem chinesischen Bauernleben und für ihre biographischen Meisterwerke".
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Freitag, 7. April 2023
Bohlmann-Modersohn, Marina "Hamburg"
Bohlmann-Modersohn, Marina "Hamburg. Eine Stadt in Biographien" [Hamburg. A Town in Biographies] - 2013
Ein nettes Büchlein für alle, die Hamburg lieben und etwas über seine Geschichte und die Bewohner lesen möchte. Da fallen einem natürlich zuerst Helmut Schmidt, Heidi Kabel, Hans Albers und Uwe Seeler ein. Aber es gibt noch viele viele mehr, die in Hamburg geboren und aufgewachsen sind oder die sich Hamburg zur Heimat gemacht haben. Und damit einen Teil zum Charme dieser wunderschönen Stadt beitrugen.
Ich fand den Band sehr gut gemacht und werde wohl noch mehr aus dieser Reihe lesen. Es wurden außerdem Amsterdam, Barcelona, Berlin, Dresden, Dublin, Florenz, Köln, Lissabon, London, Madrid, Mailand, München, New York, Paris, San Francisco, St. Petersburg, Stockholm und Zürich beschrieben. Da ist sicher für jeden etwas dabei.
Einführung:
"Hamburg. Eine Stadt in Biographien - Eine Stadt wird nicht nur von Gebäuden und Straßenzügen geprägt, die Identität von Hamburg entsteht erst mit den Geschichten seiner Bewohner. Denn was wäre die Stadt ohne Klaus Störtebeker, Heidi Kabel oder Helmut Schmidt? 20 ausgewählte Biographien zeichnen ein lebendiges, historisches wie auch aktuelles Bild der Stadt.
Die Porträts werden durch Adressen ergänzt, die eine Stadterkundung auf den Spuren der porträtierten Personen ermöglichen. Zudem lädt die farbige Bebilderung mit aktuellem wie historischem Bildmaterial zum Selbstlesen und weiterverschenken ein. Zur hochwertigen Ausstattung gehören der Leineneinband und das Lesebändchen.
Dieser Band umfasst Porträts von:
Ansgar, Klaus Störtebeker, Matthias Cladius, Julius Campe, Johan Cesar VI. Godeffroy, Johannes Brahms, Carl Hagenbek, Alfred Lichtwark, Albert Ballin, Ernst Barlach, Hans Albers, Ida Ehre, Heidi Kabel, Hannelore und Helmut Schmidt, Rudolf Augstein, Uwe Seeler, John Neumeier, Jil Sander, Domenica und Udo Lindenberg."
Donnerstag, 6. April 2023
Wharton, Edith "Das Haus der Freude"
Wie in'Zeit der Unschuld' zeigt sich die Pulitzer-Preisträgerin Edith Wharton auch in ihrer 1905 erschienenen Sozialsatire als kühle Beobachterin, die mit bitterböser Raffinesse die schillernden und oberflächlichen Kreise der Reichen und Schönen zerlegt."
Ich liebe Klassiker, daher ist es wahrscheinlich keine Überraschung, dass mir dieses Buch gefallen hat. Dies ist eine weitere Geschichte, die uns einen Einblick in den Kampf der Frauen in der Vergangenheit gibt, das war vor einem Jahrhundert, als es Frauen noch nicht möglich war, eine eigene Karriere zu haben, und es alles war, den richtigen Mann zu heiraten, um in der Gesellschaft und im Leben aufzusteigen, und ein Schritt in die falsche Richtung konnte der komplette Ruin sein. Ich will nicht zu viel verraten, aber wenn diese Romane realistisch sind, gehen sie nicht gut aus.
Die Autorin wuchs in der Oberschicht auf und wurde zu einem großen Kritiker dieses Lebensstils. Das schildert sie in diesem Roman auf brillante Weise.
Wir haben dies im März 2004 in unserem internationalen Lesekreis besprochen.
Mittwoch, 5. April 2023
Friedrichs, Julia "Gestatten: Elite"
Friedrichs, Julia "Gestatten: Elite - Auf den Spuren der Mächtigen von morgen" - 2008
Die Buchbeschreibung sagt eigentlch schon alles. Die PISA Studie bestätigt, was viele schon lange wussten, wir müssen mehr für unsere Schüler tun, und zwar für alle. Als ich zur Schule ging, war das Gymnasium fast nur für Kinder von Akademikern und Reichen gedacht, was man mich als Arbeiterkind immer hat spüren lassen. Heute schaft man es vielleicht etwas, eher das Abitur zu erreichen, wenn dort auch nicht alles Gold ist, was glänzt. Aber was ist mit dem Rest? Was haben wir von einer Gesellschaft, in der "die Elite" das Leben bestimmt und der Rest abgeschrieben wird?
Ich finde es jedenfalls gut, dass Julia Friedrichs sich nicht hat einfangen lassen von dem Glanz, der ihr vorgestellt wurde, sondern kritisch der Sache nachgegangen ist.
Ich hoffe, sie kann mit ihrem Buch etwas bewirken, aber ich sehe da eher schwarz.
Buchbeschreibung:
"Julia Friedrichs ist fünfundzwanzig, als McKinsey ihr ein lukratives Job-Angebot unterbreitet: Sie soll künftig zur Elite des Landes gehören. Was man sich darunter vorstellt, erlebt sie bei einem Edel-Assessment-Center - und ist geschockt. Doch das Wort 'Elite' lässt sie nicht mehr los. Sie schlägt den Job aus und recherchiert ein Jahr lang an Elite-Universitäten, Elite-Akademien, Elite-Internaten. Sie taucht ein in eine Welt, in der 'Minderleister' das größte Schimpfwort ist, in der zwanzigjährige Eliteanwärter Talkshow-Auftritte trainieren und Teenager Karriereberatungen buchen ..."
Dienstag, 4. April 2023
Lawson, Mary "Rückkehr nach Crow Lake"
Ich habe dieses Buch mindestens dreimal gelesen, das erste Mal, als ich es ausgeliehen habe, das zweite Mal, als wir es im internationalen Lesekreis gelesen haben und dann noch einmal mit meinem deutschen Lesekreis. Ich habe diesen Roman wirklich, wirklich geliebt. Obwohl es mein Vorschlag war, hatten ihn zwei andere Mitglieder gelesen und diese Wahl bestätigt, also wurde er in unsere Leseliste aufgenommen. Ich denke, es war eines der beiden einzigen Bücher, die wir in diesem Jahr gelesen haben, das allen gefallen hat.
Dies ist die Geschichte eines Mädchens, das von ihren beiden älteren Brüdern aufgezogen wird, und sie beschreibt den Kampf, den sie auf ihrem Weg zum Erwachsensein durchmachen. Das Buch vereint alles, Tragödie, Drama, Liebesgeschichte, Opfer, das "Zusammensein" einer kleinen Gemeinschaft. Die Charaktere sind gut ausgearbeitet, die Episoden auch.
Viele der alltäglichen Kindheitsgeschichten erinnerten mich an meine eigenen. Ich dachte, die Kinder müssten ungefähr in meinem Alter gewesen sein und ein Großteil des ländlichen Lebens in Kanada muss dem ländlichen Leben überall auf der Welt ähnlich gewesen sein, zumindest in der westlichen Welt. Wohlgemerkt, nicht alle im Lesekreis teilten diese Meinung, die Jüngeren dachten, sie seien in ihrem Alter. Ich liebte das Buch und alle anderen wohl auch, weil es in diesem Jahr auf Platz 1 unserer Lieblingsbuchliste stand.
Buchbeschreibung:
"Kates Kindheit im Norden Ontarios endet jäh, als ihre Eltern tödlich verunglücken. Ihre beiden Brüder Luke und Matt beschließen, sie und die kleine Schwester Bo alleine großzuziehen. Halt findet die verschlossene und bildungshungrige Kate vor allem bei Matt, dessen Liebe zur Tier- und Pflanzenwelt auf sie überspringt. Jahre später arbeitet Kate erfolgreich als Biologin an der Universität von Toronto, weit weg von ihrer Heimat. Doch die Geschehnisse von damals schweben immer noch wie ein Schatten über ihr. Als sie für ein Familienfest nach Crow Lake zurückkehrt, gerät ihre Welt erneut aus den Fugen.."
Wir haben dies in unserem internationalen Lesekreis im März 2004 und im deutschen Lesekreis im März 2023 besprochen.
Ich habe auch andere Romane von Mary Lawson gelesen, die Rezensionen findet ihr hier.
Montag, 3. April 2023
Mehden, Heilwig von der "Nehmt die Männer wie sie sind"
Mehden, Heilwig von der "Nehmt die Männer wie sie sind. Es gibt keine anderen" [Take the Men as They Are. There are no Others] - 1993
Heilweg von der Mehden war DIE Brigitte Kolumnistin vor Elke Heidenreich. Beide Autorinnen haben mir viele amüsante Stunden beschert. Ich habe mir die Zeitschrift damals regelmäßig gekauft, auch wegen der Kolumne. Das war immer das Erste, was ich aufgeschlagen habe. Und mich dann wieder zwei Wochen lang auf den nächsten Artikel gefreut.
Die Zeiten waren anders damals, Frauen hatte nicht viel zu sagen, viele waren mit KKK beschäftigt, Kinder, Küche, Kirche. Vor allem aber Küche, damit der Mann abends "was Ordentliches" zu essen auf dem Tisch vorfand.
Ich glaube, die Autorin hat schon dazu beigetragen, dass sich diese Situation für viele Frauen ein wenig geändert hat. Und die es immer noch nicht gelernt haben (Frauen wie Männer), denen rate, mal Heilweg's Kolumnen zu lesen.
Buchbeschreibung:
"Dieses Buch erzählt von etwas ganz Alltäglichem: von den Männern, so wie wir Gelegenheit haben, sie an gewöhnlichen Wochentagen zu erleben: In all ihrer Torheit und Merkwürdigkeit, in stolzen und weniger stolzen Augenblicken, in Gesundheit und Krankheit, mit all den Eigenschaften, die uns hoffnungslos enervieren und auch mit denen, um derentwillen wir sie von ganzem Herzen lieben. Wir fahren mit ihnen im Auto, lernen ihre Freunde kennen, gehen auf Feste, feiern Weihnachten, ärgern uns mit ihnen über andere Leute und gegenseitig und scheitern total mit allen Versuchen, sie doch noch ein bißchen zu erziehen. Und dann schauen wir und natürlich auch andere Männer an...vielleicht auch deren Frauen und Freundinnen, wundern uns zuweilen und finden, daß es eigentlich hätte viel schlimmer kommen können."