Noort, Tamar "Die Ewigkeit ist ein guter Ort" [Eternity is a good place] - 2023
Unser Lesekreisbuch für März 2024.
Die Protagonistin ist eine junge Pastorin, die demnächst die Gemeinde ihres Vaters übernehmen soll. Dann bekommt sie Gottdemenz. Das Wort hatte ich noch nie gehört und ich denke, es gab es auch vorher nicht.
Das Interessanteste an der Geschichte ist der Versuch der Hauptfigur, zu sich selbst zu finden. Will sie wirklich Pastorin sein? Oder haben ihr das nur ihre Eltern eingeredet? Das ist sicher immer das Problem, wenn man den Beruf der Eltern wählt.
Das einzige Problem, das ich mit der Geschichte hatte, war die Tatsache, dass ihr Bruder in jungen Jahren ertrunken ist, genau wie der Bruder der Protagonistin eines meiner letzen Bücher. Aber dafür kann die Autorin nichts. Sie hat auf jeden Fall ein gutes Buch geschrieben über die Nöte der Menschen. Wir können gespannt auf ihre nächste Geschichte sein.
Buchbeschreibung:
"Eine Geschichte über Festhalten und Loslassen, Himmel und Erde und das, was dazwischen ist. Elke ist eine junge Pastorin, die in Köln arbeitet. Als sie eines Tages einer alten Dame am Sterbebett das Vaterunser sprechen soll, kommt ihr kein Wort über die Lippen. Sie hat den Text vergessen, und zwar sämtlicher Gebete. Ist das Gottdemenz?
Elke beschließt, in die norddeutsche Provinz zu fahren, an den Ort ihrer Kindheit. Doch auch nach all den Jahren fühlt es sich seltsam an, mit ihren Eltern am Esstisch zu sitzen, wenn der vierte Platz leer bleibt. Elke trifft Eva wieder, die ehemalige Freundin ihres Bruders, der damals zu weit im See hinausschwamm. Und während sie am Ufer sitzt und aufs Wasser schaut, ahnt Elke, wo sie beginnen muss, nach den verloren gegangenen Worten zu suchen. Ein hinreißender Roman voller Leichtigkeit und Tiefe, wortgewandt und fantasievoll. Für einen Auszug aus diesem Debüt gewann Tamar Noort den Hamburger Literaturpreis."
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