Mittwoch, 5. Juli 2023

Tau, Max "Ein Flüchtling findet sein Land"

Tau, Max "Ein Flüchtling findet sein Land" (Norwegisch: En flyktning finner sitt land*) [A refugee finds his country] - 1964

Es stimmt, was auf dem Bucheinschlag steht, Max Tau legt ein Zeugnis ab für das Gute, für die Menschlichkeit. Unglaublich, wenn man sieht, was ihm widerfahren ist. Andererseits, er hat auch viel Gutes erlebt, Menschen, die sich für ihn eingesetzt haben, die ihr Leben für ihn aufs Spiel gesetzt haben.

In "Das Land, das ich verlassen musste", erzählt er von seinem Leben im Vorkriegsdeutschland und wie seine Freunde ihn letztendlich nach Norwegen gerettet haben. Hier hören wir, wie es ihm dort ergangen ist und wie seine norwegischen Freunde ihn nach Schweden schmuggeln.

Und auch Max Tau setzt sich ein. Er ist nach dem Krieg einer der ersten, der sich für die Verständigung mit Deutschland einsetzt und ihm wird dafür u.a. als erstem der Friedenspreis des Deutschen Buchhandels verliehen.

Eine hervorragende Erzählung über ein Leben, wie wir es hoffentlich nicht noch einmal erleben müssen, über eine Zeit, über die bereits sehr viel und dennoch immer noch nicht genug geschrieben ist. Wir können nicht aufhören, darüber zu berichten. Eine solche Zeit darf sich einfach nicht wiederholen.

Buchbeschreibung:

"Ein Zeugnis für das Gute, für Menschlichkeit, in der Zeit des Unmenschen ist auch dieses Buch, in dem Max Tau, der erste Friedenspreisträger des Deutschen Buchhandels, seinen mit dem Bande "Das Land, das ich verlassen musste", begonnenen Lebensbericht fortsetzt. Erst im Jahre 1938 hatten Freunde - deutsche und norwegische Freunde, unter ihnen Sigrid Undset, Olva Duun und Knut Hamsun - dem Lektor des Berliner Verlages Bruno Cassirer zur Flucht nach Norwegen verholfen. Und mit der Situation des Flüchtlings in fremdem Land, zwischen alltäglicher Unsicherheit und tieferer Angst, setzt die Schilderung ein; Freundeshilfe - der norwegische Rechtsanwalt Eilif Moe verschaffte dem Emigranten Arbeit, stellte ihm eine Schreibkraft - behob zwar die kleinen Nöte des Alltags, nichts aber behob die große Not der Angst. Der berechtigten Angst: denn bald holte das Regime des Terrors den Flüchtling ein. Er musste sich verstecken; der norwegische Verleger Johan Grundt Tanum brachte ihn in nächtlicher Fahrt über die schwedische Grenze. Und wieder gab es Freunde, die ihm in Stockhlm die Rückkehr in seinen Beruf ermöglichten: zuerst als Lektor im Ljus-Verlag, später als Leiter der deutschen Abteilung - des Neuen Verlags - im Esselte-Konzern. Doch sein Herz gehörte Norwegen, dem Land, das den Flüchtling zuerst aufgenommen hatte, das ihm noch wärend des Krieges seine Staatsbürgerschaft verlieh, und in das er nach dem Krieg zurückkehrte. Dieses Buch berichtet vor allem über Begegnungen von Mensch zu Mensch; es ist damit zugleich eine Dokumentation jener menschlichen Güte, die auch der Terror nicht niederzwingt, und an die Max Tau niemals aufhören wird zu glauben."

Max Tau hat 1950 den Friedenspreis des deutschen Buchhandels erhalten.

* Dies ist eine Übersetzung aus dem Deutschen ins Norwegische.

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