Freitag, 14. Juli 2023

Fredriksson, Marianne "Hannas Töchter"

 Fredriksson, Marianne "Hannas Töchter" (Swedisch: Anna, Hanna og Johanna) - Hanna's Daughters - 1994

"Hanna. Johanna. Anna. Drei Frauen, drei Generationen, eine Familie. …. Dieser leuchtende, herzliche Roman umspannt mehr als hundert Jahre im Leben von drei bemerkenswerten Frauen - einer Tochter, einer Mutter und einer Großmutter - Leben, die vom epischen Lauf der Geschichte geprägt und durch ein Jahrhundert voller großer Liebe und großer Verluste verbunden sind." (übersetzt von mir)

Ich habe dieses tatsächlich mit zwei verschiedenen Lesekreisen besprochen, zuerst mit meinem englischen in England im September 1999 und dann mit dem internationalen.

Eine bemerkenswerte Geschichte über das Leben von Frauen und wie es sich im letzten Jahrhundert verändert hat. Die Geschichte spielt in Schweden, aber sie hätte überall in Europa passieren können.

Allen hat dieses Buch wirklich gefallen.
Die Kommentare gingen von "Mir hat dieses Buch sehr gut gefallen; es hat mir Spaß gemacht; es ist ehrlich und erzählt die Situationen wahrheitsgetreu; die Geschichte von Hanna ist sehr beeindruckend; es ist gut, dass sie darüber schreiben konnte." zu "Es sind drei verschiedene Bücher."


Das Buch galt als gut, leicht und wunderbar zu lesen, die drei Protagonisten sind recht glaubwürdig, sie wurden gut beschrieben. Marianne Fredriksson hat eine Art, die Geschichte zu erzählen, sie gibt einem das Gefühl, die Person oder Situation zu kennen und sich mit ihr identifizieren zu können. Es ist eine Gabe, wie die Autorin zu schreiben. Da ist so viel in diesem Buch, auch wenn es recht kurz ist. Manche Bücher sind viel länger  und enthalten lange nicht so viel. Es ist ehrlich, so kann man nur mit Freunden reden.

Allerdings tauchen viele Personen in der Geschichte auf, einige mussten Notizen machen, um den Überblick zu behalten, wer wer ist, andere erstellten eine Liste (immer eine gute Idee, sobald man merkt, dass es in einem Roman zu viele Personen gibt, als dass man sie sich merken könnte).


Den meisten Mitgliedern gefielen auch die Beschreibungen der Landschaft. Der Originaltitel (Anna, Hanna og Johanna) war verwirrend, da zuerst die Enkelin, dann die Großmutter und dann die Mutter erwähnt wird. Vielleicht haben sie es geändert, weil es besser klang. Oder weil es Anna war, die die Geschichte erzählte.

Dies ist definitiv ein Frauenbuch (auch wenn es Männern gut tun würdee, es zu lesen), es hat uns zum Nachdenken über Schwestern, Mütter und Töchter angeregt.
Man könnte es sogar ein feministisches Buch nennen. Es gab viele Geschichten über Grausamkeiten gegenüber Frauen, Alkoholismus und Ängste unter Frauen. Eine Frau im Roman bemerkte, dass man entweder nur eine Hure oder eine Madonna sein könne. Gut zu lesen in einer sonnigen Woche (und nicht in den trüben Wintermonaten).

Wir haben heute das Glück, die Wahl zu haben. Man kann das auch als eine Last der Wahl bezeichnen, es hat uns egozentrischer gemacht. Johanna hatte alle Möglichkeiten und beschloss, Hausfrau zu werden. Wir diskutierten dann darüber, wie schwierig diese Wahl ist. "Nur" Hausfrau zu sein ist ein gesellschaftlicher Absturz. Johanna und selbst Anna müssen sich dafür rechtfertigen, dass sie zu Hause bleiben.

Es war interessant, die große Entwicklung von der Landwirtschaft zum Stadtleben zu beobachten.
Außerdem gab es viel Aberglauben und Magie, die Leute denken oft noch so.


Der Roman berührte zwei Jahrhunderte. Wir alle haben den Wandel eines Jahrhunderts miterlebt und erkannt, dass das Leben weitergeht.

Wir haben dies in unserem Britischen Lesekreis im September 1999 und in unserem internationalen Lesekreis im Juni 2006 besprochen.

Buchbeschreibung:

"Als Anna ihre fast 90-jährige Mutter Johanna im Pflegeheim besucht, ist diese nicht mehr ansprechbar. Anna ist zugleich traurig und wütend. So viele Fragen möchte sie noch stellen, so vieles möchte sie noch wissen über das Leben ihrer Mutter Johanna und ihrer Großmutter Hanna. Wie ist es gewesen vor fast hundert Jahren auf dem Land, als Hanna mit ihrem unehelichen Sohn Ragnar den Müller Broman heiratete? Wieso konnte sie sich später nie an das Leben in der Großstadt Göteborg gewöhnen? Wie hat sich ihre Mutter gefühlt, als der Vater starb, und warum hat sie niemals rebelliert gegen ihr tristes Hausfrauendasein? Jetzt ist es zu spät, all diese Fragen zu stellen. Anna - Tochter und Enkelin - begibt sich allein auf die Reise durch das Leben ihrer Mutter und Großmutter und findet mit Hilfe ihrer Aufzeichnungen Zugang zum Leben ihrer Vorfahren und vor allem zu sich selbst. Marianne Fredriksson hat ein spannendes Buch über die Liebe geschrieben, in dem sie die drei einprägsamen Lebenslinien von Anna, Hanna und Johanna durch hundert Jahre schwedische Geschichte nachzeichnet."

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