Pamuk, Orhan "Rot ist mein Name" (Türkisch: Benim Adim Kirmizi) - My Name is Red - 1998
Jedes Jahr, wenn die neuen Nobelpreisträger bekannt gegeben werden, warte ich gespannt auf den Empfänger des Preises für Literatur. Selten wurde ich von ihren Büchern enttäuscht. Dieses Jahr war keine Ausnahme, im Gegenteil.
Orhan Pamuk ist einer jener seltenen Autoren, die die Kunst des Schreibens neu erfunden zu haben scheinen. Sein Stil ist ziemlich einzigartig. Obwohl er seine Geschichte im 13. Jahrhundert ansiedelt, bezieht sie sich auf aktuelle Probleme und Fakten, wie es sonst niemand zu können scheint. Ich habe seitdem einige seiner Bücher gelesen, er ist absolut fabelhaft.
Der Erzähler des Romans wechselt in jedem Kapitel, was uns einen unvergleichlichen Einblick in die ganze Geschichte gibt. Man bekommt nicht nur den Blick auf etliche Charaktere (darunter die Person, die gleich zu Beginn der Geschichte ermordet wird), sondern auch auf Tiere und das Gemälde, um das sich die Geschichte dreht. Dieser Roman gibt nicht nur einen Einblick in Islam und Kunst, einen Rundgang durch Istanbul und das Leben vor 700 Jahren, er ist Ausdruck der Suche nach dem Sinn des Lebens.
Ein wunderbarer Autor. Einer meiner Favoriten.
Und hier ist eine kurze Zusammenfassung unserer Diskussion im Lesekreis (Jahre nachdem ich das zum ersten Mal gelesen habe). Es sind ein paar kleine Spoiler drin, also nicht für diejenigen, die das Buch noch nicht gelesen haben. Also, nicht öffnen!
Spoiler:
Buchbeschreibung:
"Man schreibt das Jahr 1591, Istanbul ist vom Schnee bedeckt. Ein Toter spricht zu uns aus der Tiefe eines Brunnens. Er kennt seinen Mörder, und er kennt auch die Ursache für den Mord: ein Komplott gegen das gesamte Osmanische Reich, seine Religion, seine Kultur, seine Tradition. Darin verwickelt sind die Miniaturenmaler, die beauftragt sind, für den Sultan zehn Buchblätter zu malen, ein Liebender und der Mörder, der den Leser bis zum Schluß zum Narren hält. Ein spannender Roman, der, als historischer Krimi verkleidet, immer wieder auch auf die gegenwärtige Spannung zwischen Orient und Okzident verweist."
Wir haben dies in unserem internationalen Lesekreis im Februar 2013 und in unserem internationalen Online-Lesekreis im Dezember 2019 diskutiert.
Auch die anderen Bücher von Orhan Pamuk haben mir sehr gut gefallen.
Orhan Pamuk "der
auf der Suche nach der melancholischen Seele seiner Heimatstadt
Istanbul neue Sinnbilder für Zusammenstoß und Verflechtung der Kulturen
gefunden hat" erhielt den Nobelpreis für Literatur 2006.
Orhan Pamuk hat 2005 den Friedenspreis des deutschen Buchhandels erhalten.
Ich wirke an dieser Seite mit: Read the Nobels und Ihr könnt alle meine Blog-Einträge über Nobelpreisträger und ihre Bücher hier
finden.
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