Dies ist mal wieder so ein Buch, bei dem es zwei verschiedene deutsche Titel zum gleichen ausländischen Buch gibt: Der Duft von bitteren Orangen und Ismaels Orangen.
Ich hatte gerade ein anderes Buch über den israelisch-palästinensischen Konflikt beendet (Against the Loveless World/Nahrs letzter Tanz von Susan Abulhawa), als dies als nächstes für unseren Lesekreis vorgeschlagen wurde.
Über die Autorin ist nicht viel zu finden (sie hat nicht einmal einen Eintrag bei Wikipedia), außer bei Goodreads:
"Claire Hajaj has spent her life building bridges between two worlds, sharing both Palestinian and Jewish heritage. She has lived on four continents and worked for the United Nations in war zones from Burma to Baghdad. A former contributor to the BBC World Service, Claire's writing has also appeared in Time Out and Literary Review. She lives in Beirut, Lebanon." (Claire Hajaj hat ihr Leben damit verbracht, Brücken zwischen zwei Welten zu bauen und sowohl das palästinensische als auch das jüdische Erbe zu teilen. Sie hat auf vier Kontinenten gelebt und für die Vereinten Nationen in Kriegsgebieten von Burma bis Bagdad gearbeitet. Als ehemalige Mitarbeiterin des BBC World Service sind Claires Texte auch in Time Out und Literary Review erschienen. Sie lebt in Beirut, Libanon.)
Und das auf der deutschen Webseite von Lovelybooks:
"Claire Hajaj wurde 1973 in London geboren und fühlt sich zwei Kulturen zugehörig, der jüdischen und der palästinensischen, die sie versucht zu vereinbaren …"
Ich hätte gerne gewusst, wie sehr dieses Buch auf ihrem eigenen Leben oder dem ihrer Eltern basiert. Es hilft immer, ein Buch zu verstehen, wenn man den Hintergrund des Autoren kennt.
Ich war 1986 in Israel und erinnere mich an eine schöne Zeit in Jaffa. Daher hat es mich unglaublich traurig gemacht, von der palästinensischen Familie zu lesen, die seit Generationen dort lebte und vertrieben wurde. Ich glaube nicht, dass wir uns vorstellen können, wie sich das angefühlt haben muss.
Wie so viele andere Bücher über die Menschen in Palästina, die Juden, die kamen, um ihr Land zu besetzen, die Briten, die ihnen halfen, kann es nur die Oberfläche dessen berühren, was vor sich geht. Deshalb müssen wir so viele Bücher wie möglich darüber lesen und weitergeben. Dies ist sicherlich nicht das beste Buch, das ich zu diesem Thema gelesen habe, aber es war trotzdem interessant. Und ist wahrscheinlich einfacher zu lesen für Leute, die nicht zu viele Details erfahren möchten. Wer an diesem Thema interessiert sind, kann weitere Bücher, die ich zu diesem Thema gelesen habe, unter meinem Link Israel/Palästina (englische Einträge) finden.
In ihrer Danksagung erwähnt sie Adam LeBor und "das wunderbare Jaffa, die Stadt der Orangen" (City of Oranges), das ich auch sehr liebe, leider wurde es (noch) nicht ins Deutsche übersetzt.
Wir haben dies im April 2023 in unserem deutschen Lesekreis gelesen.
Bucheschreibung:
"Kann Liebe wachsen, wo Hass gesät wird?
Jaffa, April 1948. Der siebenjährige Salim
Al-Ismaeli, Sohn eines palästinensischen Orangenzüchters, freut sich
darauf, die ersten Früchte des Orangenbaums zu ernten, der zu seiner
Geburt gepflanzt wurde. Doch der Krieg bricht aus und treibt die ganze
Familie in die Flucht. Von nun an hat Salim nur noch einen Traum: Eines
Tages zu seinem Baum zurückzukehren und im Land seiner Väter zu leben.
Zur selben Zeit wächst Judith als Tochter von Holocaust-Überlebenden mit ihrer jüdischen Familie in England auf - und sehnt sich danach, irgendwann ein normales und glückliches Leben führen zu dürfen. Als Salim und Judith sich im London der Sechzigerjahre begegnen und ineinander verlieben, nimmt das Schicksal seinen Lauf und stellt ihre Liebe auf eine harte Probe …"
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