Schnoy, Sebastian "Von Napoleon lernen, wie man sich vorm Abwasch drückt" [Learn from Napoleon how to avoid doing the dishes] - 2013Von Sebastian Schnoy habe ich ja schon zwei Bücher gelesen ("Smørrebrød in Napoli" und "Das bisschen Frieden"), die mir sehr gut gefallen haben. Und auch dieses war hervorragend. Wenn man bedenkt, dass er es bereits 2013 geschrieben hat, so hat er vieles vorhergesagt. Warum hören wir nicht mehr auf Historiker?
Wir hören viel von unseren Vorfahren und denen der anderen Europäer, ihren Errungenschaften und ihren Niederlagen. Anders als im normalen Geschichtsunterricht, geht es hier jedoch weniger um die Kriege, die wir miteinander verbrochen haben, sondern um die ganz normalen Leute und wie sie lebten.
Und, wie in seinen anderen Büchern, kommt auch hier der Humor absolut nicht zu kurz. Sehr zu empfehlen
Ein paar wichtige Worte des Autors:
"Wie bei jeder Obsession gewinnen die Obsessivsten die Show."
"Briten grüßen einen selbst an Orten, an denen man es nicht erwarten würde, u.a. wenn sie in einen Pool steigen. Auch wenn man sich im Zug neben jemanden setzt, sagt man hallo zu seinem Sitznachbarn."
Das gibt es bei uns auch. Jeder, der einem begnet, wird mit Moin begrüßt. Als ich nicht in der Gegend wohnte, haben mich Menschen of sehr seltsam angesehen, wenn ich sie gegrüßt habe, obwohl ich sie nicht persönlich kannte (z.B. Nachbarn, denen man ständig auf der Straße begegnete). Ich musste mich erst daran gewöhnen. Das hat mir in England auch so gut gefallen, Menschen sind freundlicher zueinander.
"Jean-Claude Juncker gehört zu den Engagierten für ein einiges Europe. Er ist ein Freund klarer Worte: 'Wer an Europa zweigelt, wer an Europa verzweifelt, der sollte Soldatenfriedhöfe besuchen. Nirgendwo besser, nirgendwo eindringlicher, nirgendwo bewegender ist zu spüren, was das europäische Gegeneinander am schlimmsten bewirken kann.'"
Als meine Kinder klein waren, haben sie sich mit den Pfadfindern immer um Soldatengräber gekümmert. Ich finde, sie haben eine Menge daraus gelernt. Sollte überall Pflicht sein.
Hier nun noch ein paar Zitate, die entweder von wichtigen Personen der Geschichte stammen oder etwas Wichtiges zum Verständnis der Geschichte beitragen:
"Glaube nie jenen, die die Wahrheit suchen und zweifle an denen, die sie gefunden haben." André Gide
"Revolutionen haben bisher nur eines bewiesen, nämlich, dass sich vieles ändern lässt, bloß nicht die Menschen." Karl Marx
"Engländer sind das diplomatischste Volk der Welt. Wer sonst würde einem mit so freundlichem Lächeln so einen Kaffee vorsetzen?" Bob Hope
Als ich in England wohnte, fragte man mich einmal, was ich denn von ihrem Kaffee halten würde. Über meine Antwort haben alle herzlich gelacht: "Na ja, man gewöhnt sich an alles."
"Die Geschichte lehrt die Menschen, dass die Geschichte die Menschen nichts lehrt." Mahatma Gandhi
"Also, jetzt mal abgeschehen von den offenen Grenzen, dem stärksten Binnenmarkt der Welt und dem Euro, hat uns die EU irgendwas ..." - "Den längsten Frieden, den es bei uns jemals gab."
"Viel zu spät begreifen viele
Die versäumten Lebensziele:
Freude, Schönheit, die Natur,
Gesundheit, Reisen und Kultur.
Darum Mensch sei zeitig weise!
Höchste Zeit ist's! Reise, reise, reise!"
Wilhelm Busch
Dazu fällt mir ein Spruch ein, der letztens auf einer Geburtstagsfeier die Runde machte:
"Reise vor dem Sterben, sonst reisen deine Erben."
Buchbeschreibung:
"Konsumsüchtige Italiener, betrunkene Iren, bauwahnsinnige Spanier und Griechen, die siechen - ist das die Wahrheit? Sebastian Schnoy, Deutschlands unterhaltsamster Historiker, blickt zurück und entdeckt zahlreiche Sternstunden in der Geschichte unserer europäischen Nachbarn: Ob Fußbodenheizungen und Kurzparkzonen im alten Rom, Blind Dates und Bildbearbeitung im englischen Mittelalter oder Kreuzfahrtschiffe im antiken Griechenland - jede Nation hat Dinge vorzuweisen, von denen wir heute noch profitieren. Auch Deutsche kamen immer wieder auf geniale Ideen: So erfand ein Berliner um 1900 einen Wecker, der einen nur weckt, wenn draußen schönes Wetter ist.
Sebastian Schnoy entdeckt die besten Momente der europäischen Geschichte und macht so Finanzkrisen, Schuldenlöcher und Euro-Rettungsschirme vergessen."