Mariannes Bücherecke
Samstag, 5. April 2025
Du Bois, W. E. B. "Die Seelen der Schwarzen"
"'Das Problem des 20. Jahrhunderts ist das Problem der Rassentrennung.'"
Dieses Buch wurde mir von einer Freundin empfohlen, die es für ihr Studium gelesen hat. Eine sehr gründliche und interessante Studie der schwarzen Kultur in den Vereinigten Staaten, der Errungenschaften und Probleme der afroamerikanischen Gesellschaft. Sehr empfehlenswert, selbst sich jemand auch nur ansatzweise für diese Art von Thema interessiert.
Buchbeschreibung:
"Die Seelen der Schwarzen ist das erste Manifest der Bürgerrechtsbewegung, eine kritische Bestandsaufnahme der Situation der Schwarzen in den USA nach dem Bürgerkrieg, der die Sklaverei abschaffte und durch eine neue Form der ökonomischen Abhängigkeit und ein System der Apartheid ersetzte. Du Bois schildert in 15 Kapiteln seine persönlichen Erfahrungen im Süden der USA, formuliert politische Ziele und entwickelt nebenbei eine moderne empirische Soziologie, von der Max Weber über alle Maßen begeistert war. Nach 100 Jahren ist dieses Buch von ungebrochener Aktualität, sowohl was die Form, eine moderne Mischung aus theoretischen und erzählerischen Texten, angeht, als auch in Hinsicht auf seine zentrale Fragestellung: Wo verlaufen die Demarkationslinien der Kulturen? 'Das Problem des 20. Jahrhunderts ist das Problem der Hautfarbe.' W.E.B. Du Bois"
Freitag, 4. April 2025
Lewis, Oscar "Die Kinder von Sánchez"
Buchbeschreibung:
"Nur ein- oder zweimal im Laufe eines Menschenalters erscheint ein wissenschaftliches Werk, von dem die unmittelbare Wikrung und Kraft großer Literatur ausgeht. Die Kinder von Sánchez ist ein solches Buch. Man meint, ein gewaltiges Epos zu lesen, eine erschütternde Tragödie, nicht aber eine soziologische Untersuchung. Es entsteht ein so enger Kontakt mit den Personen, die der Leser kennenlernt, daß er sich unweigerlich in ihre Welt miteinbezogen fühlt, als läse er einen spannenden Roman.
So schrieb die New York Times über die amerikanische Ausgabe dieser authentischen Lebensberichte von Manuel, Roberto, Consuela und Marta Sánchez, die nach dem frühen Tod ihrer Mutter unter der Obhut ihres Vater und verschiedener Steif- und Pflegemütter in einem Elendsviertel von Mexiko-City aufwachsen."
Donnerstag, 3. April 2025
Bürster, Helga "Luzies Erbe"
Bürster, Helga "Luzies Erbe" [Luzie's Heritage] - 2019
Nach "Kronsnest" von Florian Knöppler und "Teufelsmoor" von Elke Loewe ist dies das dritte Buch in unserem Lesekreis, das wir über das Schicksal der Menschen in unserer Gegend gelesen haben. In allen drei Büchern konnte ich das Leben der Leute gut nachvollziehen, glich es doch auch meinem in der Kindheit und Jugend. Dieses ging mir noch etwas näher als die anderen, war doch auch meine Familie in dem kleinen Dorf, in dem ich geboren wurde, nicht willkommen. Sie kamen aus dem gleichen Kreis, hatten die gleiche Religion wie alle anderen, hatten sich nichts zuschulden kommen lassen, auch nicht gegen die "Sitten" des Dorfes verstoßen. Wir waren und blieben aber immer nur die Zugezogenen, aber wir waren eben nicht aus dem Dorf, wir gehörten nicht dazu. Deshalb konnte ich Johannes Gefühle gut verstehen. Leider war meine Mutter nicht stark genug, sich durchzusetzen, und auch mir gelang es nicht.
Darum sehe ich dieses Buch auch mit einem lachenden und einem weinenden Auge. So wie Johanne und auch mir geht es vielen Menschen auf dem Dorf. Aus irgendeinem Grunde wereden sie ausgegrenzt, und sie haben keine Chance. Außer, wegzugehen. Was ich getan habe, Johanne aber nicht.
Vielleicht war dies auch ein Buch zuviel über das Thema Dorfleben in Norddeutschland. Es hat mir jedenfalls nicht sonderlich gefallen. Es fehlten viele Details. Ja, Johanne stellt viele Fragen, die nicht beantwortet werden, aber ich hätte etwas mehr erwartet. Das ganze Buch erinnerte mich mehr an einen Groschenroman.
Ich war allerdings nicht in der Mehrheit mit meinem Gefühl, den meisten Lesekreisteilnehmern hat das Buch sehr gut gefallen.
Buchbeschreibung:
"Johannes Familie hat nie richtig im kleinen Dorf in Bremen dazugehört. Weil sich ihre Großmutter Luzie damals, während des Zweiten Weltkriegs, in den Zwangsarbeiter Jurek verliebt hat, Johannes Großvater. Als Luzie mit fast hundert Jahren stirbt, beginnt Johanne, der Vergangenheit der Familie auf den Grund zu gehen …
Helga Bürster erzählt wunderbar leicht und dabei doch tief begwegend davon, wie das Schweigen eine Familie überschattet. Sie erzählt von vier Generationen starker Frauen - und davon, dass es für Versöhnung nie zu spät ist."
Mittwoch, 2. April 2025
Krakauer, Jon "Mord im Auftrag Gottes"
Buchbeschreibung:
"Am 24. Juli 1984 trat Dan Lafferty im Hause seines Bruders Allen mit einem Ausbeinmesser an das Kinderbett seiner kleinen Nichte Erica. 'Ich weiß nicht genau, worum es hier geht', sagte er, 'aber anscheinend ist es Gottes Wille, dass du diese Welt verlässt; vielleicht können wir später mal darüber reden.' Dann schlitzte er der Kleinen die Kehle auf und tötete anschließend ihre Mutter Brenda. Zu dem Doppelmord angestiftet worden war er von seinem Bruder Ron, und der hatte den Mordauftrag angeblich direkt von Gott.
Dienstag, 1. April 2025
Vargas Llosa, Mario "Der Geschichtenerzähler"
Als dieser Literaturnobelpreisträger bekannt gegeben wurde, war ich ziemlich aufgeregt, weil ich kurz davor ein Buch von ihm gelesen hatte. Ein junger Mann verlässt die westliche Zivilisation und lebt unter den Machiguenga-Indianern im Dschungel Perus. Er wird zu deren Geschichtenerzähler, zu einer Person, die die Geschichte und den Glauben ihrer Kultur weitergibt. Der Autor hat einen sehr einzigartigen Stil, ganz anders als alles, was ich kenne, die Geschichte ist sowohl mystisch als auch mythisch. Ein hochinteressanter Roman. Ich wollte unbedingt mehr von diesem interessanten Autor lesen und habe dann "Tante Julia und der Kunstschreiber" (Aunt Julia and the Scriptwriter) zu meiner Bücherliste hinzugefügt. Genauso faszinierend.
Buchbeschreibung:
"Mario Vargas Llosa erschließt in der spannend entfalteten Handlung dieses Romans, der von dem Geschichtenerzähler der Machiguengas und einem verschollenen Studienfreund erzählt, ein brennendes Thema die Kultur der Indios im Amazonasgebiet. Welchen Platz len wir dem ganz anderen, wie es sich in der Welt der Primitiven zeigt und entzieht, in unserer modernen Gesellschaft? Welche Rolle kann der aufgeklärte Intellektuelle, der engagierte Schriftsteller in dieser Auseinandersetzung zwischen den Kulturen einnehmen?"
Mario Vargas Llosa erhielt den Nobelpreis für Literatur 2010 "für seine Kartographie der Machtstrukturen und scharfkantigen Bilder individuellen Widerstands, des Aufruhrs und der Niederlage".
Mario Vargas Llosa hat 1996 den Friedenspreis des deutschen Buchhandels erhalten.
Ich wirke an dieser Seite mit: Read the Nobels und Ihr könnt alle meine Blog-Einträge über Nobelpreisträger und ihre Bücher hier finden.
Vargas Llosa, Mario "Tante Julia und der Kunstschreiber"
Während er seine eigene Geschichte erzählt, schafft er es, einige der Romane einzubauen, die der Drehbuchautor geschrieben hat. Das Buch ist sowohl lustig als auch spannend, ein sehr interessanter Blick auf das Leben eines Autors. Anscheinend schrieb Julia Urquidi (Tante Julia) später ihre eigene Geschichte "Lo que Varguitas no dijo" (Was der kleine Vargas nicht gesagt hat). Klingt auch ziemlich interessant.
Buchbeschreibung:
"Tante Julia, ebenso attraktiv wie kapriziös, taucht nach ihrer Scheidung in Lima auf, wo sie einen neuen Ehemann zu finden hofft. Doch es kommt anders. Ihr Neffe Mario verliebt sich in sie, ein gerade 18-jähriger Student, der beim Radio jobbt und von einem Schriftstellerleben in Paris träumt. Aus dem unwahrscheinlichen Flirt wird die große Liebe, der Skandal ist perfekt: Um jeden Preis versucht der Familienclan, ihr Glück zu verhindern. Mario und Tante Julia fliehen, und auf einer irrwitzigen Fahrt durch das Land suchen sie einen bestechlichen Bürgermeister, der den Minderjährigen mit seiner Tante traut. Einer der berühmtesten Romane der lateinamerikanischen Literatur und der beliebteste Roman des Nobelpreisträgers Mario Vargas Llosa: eine rasante Liebes- und Gesellschaftskomödie voll lebensklugem Witz."
Mario Vargas Llosa erhielt den Nobelpreis für Literatur 2010 "für seine Kartographie der Machtstrukturen und scharfkantigen Bilder individuellen Widerstands, des Aufruhrs und der Niederlage".
Mario Vargas Llosa hat 1996 den Friedenspreis des deutschen Buchhandels erhalten.
Ich wirke an dieser Seite mit: Read the Nobels und Ihr könnt alle meine Blog-Einträge über Nobelpreisträger und ihre Bücher hier finden.
Montag, 31. März 2025
Clinton, Hillary Rodham "Gelebte Geschichte"
Wir haben dies in unserem internationalen Lesekreis im Juni 2004 besprochen.
"Sie war ein republikanisches Goldwater Girl, engagierte sich dann in der Studentenbewegung und wechselte zu den Demokraten. Sie wurde Amerikas First Lady, galt als heimliche Präsidentin und ist heute Senatorin von New York. Immer wieder schlug sie selbstbewusst und unbeirrt neue Wege ein. In ihrer Ehe mit Bill Clinton durchlebte sie alle Höhen und Tiefen. Die Erinnerungen von Hillary Rodham Clinton - offen, ehrlich, packend, emotional. Die Lebensgeschichte einer starken Frau."