Mittwoch, 9. August 2023

Orwell, George "Ganz unten in Paris und London oder Erledigt in Paris und London"

Orwell, George "Ganz unten in Paris und London oder Erledigt in Paris und London" (Englisch: Down and Out in Paris and London: A Gritty Memoir on Life & Poverty in Two Cities) - 1933

Nachdem ich "Nineteen Eighty Four" (1984) and "Animal Farm" (Farm der Tiere) gelesen hatte, hatte ich erwartet, nun ja, ich weiß nicht genau, was ich erwartet hatte, aber es war etwas anderes.

Das Buch war gut geschrieben und dies wird nicht das letzte sein, das ich von diesem Autor gelesen habe, es kam mir einfach nicht so vor, wie ich es mir vorgestellt hatte.
Obwohl ich es hätte wissen müssen. Schließlich handelt es sich hier um Memoiren.

George Orwell gibt uns einen guten Einblick in das Leben auf der Straße. Da das Buch fast 90 Jahre alt ist, kann man leicht davon ausgehen, dass sich die Dinge inzwischen verändert haben. Aber ist das so? Wir sehen immer noch Obdachlose auf den Straßen. Je größer die Stadt, desto mehr Obdachlose gibt es.

Ich vermute, dass die sehr aufschlussreichen Romane des Autors über die Zukunft auf seinen Erfahrungen in den Slums beruhen, darüber muss er beim Schreiben seiner späteren Romane viel nachgedacht haben.
Es zeigt uns auch, wohin es führen kann, wenn wir die Armen vernachlässigen. Nicht lange nach seinen Erlebnissen auf der Straße begann der Zweite Weltkrieg.


Vielleicht sollte dies jeder lesen, insbesondere diejenigen, die kein Mitgefühl für jemanden haben, der weniger gut gestellt ist als sie.

Buchbeschreibung:

"Nach seiner Demission als Polizeioffizier in Burma landet Orwell 1933 in den Slums: bei den Arbeitslosen, Asozialen in Paris, wo er sich als Küchenhilfe in einem Luxusrestaurant verdingt; bei den Pennern von London, mit denen er durch die Gossen und Asyle pilgert. Der unsentimentale, erschütternde Bericht eines Betroffenen."

23 Kommentare:

  1. In den USA ist das ja bis heute ein großes Problem und es gibt viele "soup kitchens" für diese Leute. Als wir ein Semester in Los Angeles gewohnt haben, haben wir diese riesigen Zeltlager dort gesehen, die nur aus Obdachlosen bestehen. In Kalifornien gibt es sie mehr, weil das Klima dazu einlädt. Kalifornien ist ja sowieso der Bundesstaat der Kontraste: Viele Reiche und viele sehr Arme.

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    1. Ja, das Sozialsystem ist ja auch ganz schlecht. Hier gibt es zwar auch Leute, die auf der Straße leben, aber eigentlich müssen sie das nicht. Es gibt für jeden Unterstützung.

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    2. Hängt ein bißchen vom Bundesstaat ab! Manche Leute wohnen auch gerne in diesen Zeltstädten. Für sie ist das so wie diese Wohnwagen in Hamburg, die aber inzwischen nicht mehr erlaubt sind, so weit ich weiß.

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    3. Davon weiß ich leider zu wenig. Ich weiß, dass man nach dem Krieg in Schrebergärten wohnen durfte, weil zu wenige Wohnungen vorhanden waren, aber das gilt auch schon lange nicht mehr.

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    4. Stimmt, bei meinen Eltern gibt es Schrebergärten und die haben sehr viele Regeln, was man darf und was nicht. Ich wußte nicht, daß man da mal wohnen durfte. Unser Deutschbuch hat eine kurze Beschreibung der Bauwagenszene in Hamburg. Ich habe dazu gefunden.

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    5. Mein Kommentar hat einen Teil im Link verschluckt: Ich hatte getippt, daß ich "das hier dazu gefunden habe".

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    6. Danke dafür, sehr interessant.
      Ich weiß, dass man es in Bremen durfte, weil wir dort Freunde hatten, die einen Schrebergarten hatten. Zu der Zeit war es nicht mehr erlaubt, aber es gab noch einige, die nach dem Krieg dorthingezogen waren und die durften immer noch bleiben.

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    7. Das erinnert mich ein wenig an "Das fliegende Klassenzimmer", wo der Arzt in so einem Eisenbahnwagon wohnt.

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    8. Das ist noch gar nicht so lange her, dass ich "Das fliegende Klassenzimmer" gelesen habe, aber an den Arzt erinnere ich mich absolut nicht.

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    9. Wirklich! Die Jungen haben ihn den Nichtraucher genannt. Er hat seine Frau und seine Tochter verloren und sich von der Welt abgesondert.

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    10. Ich habe mit Flora den alten Film am Wochenende geguckt, weil ihre Schwestern unbedingt den Film "Barbie" sehen wollten. Sie haben ihn auf dem Campus mit anschließender Diskussion gezeigt. Flora wollte auch mit, doch habe ich das nicht erlaubt. Ich finde sie zu jung dafür. Mich interessiert dieser Film überhaupt nicht, auch wenn hier alle davon reden. Gibt es den Film in Deutschland schon?

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    11. In Deutschland ist der Film sehr erfolgreich, wie wohl überall. Hier ist er ab 6, aber ich weiß, in den Staaten sieht man manche Dinge oft anders. Ich kann mich dann immer wundern, wieviel Gewalt dort selbst kleinen Kindern in Filmen zugemutet wird, während Schimpfwörter als total schlimm empfunden werden.
      Ich muss den Film allerdings auch nicht sehen.

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    12. Hier sind die Meinungen über diesen Film sehr gespalten. Einige finden ihn sehr gut, andere sehr dumm. Hier ist der Film ab 13. Flora ist 15, doch fand ich den Film trotzdem nicht angebracht.

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    13. Ich stimme auch nicht immer mit den Altersangaben überein.

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    14. Man muß halt immer selber entscheiden.

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    15. Auf jeden Fall. Aber viele Eltern gucken da gar nicht. Was wir da z.T. bei Freunden unserer Kinder erlebt haben, schon furchtbar.

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    16. Das ist nicht gut, nicht darauf zu achten. Gerade Bilder, wie im Fernsehen oder Kino, können oft sehr stark auf Kinder und Jugendliche wirken (positiv und negativ).

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    17. Da hast du recht, aber viele sind einfach nur froh, ihre Kinder vor dem Fernseher zu parken, um ihre Ruhe zu haben. Ja, keine gute Erziehungsmethode.

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    18. Ich weiß und jetzt geben sie jedem Kind ein Handy und man hat gar keine Kontrolle über den Inhalt, den sie sehen.

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    19. Man musste sich immer schon um seine Kinder kümmern, wenn man sie ordentlich erziehen wollte. Aber es gibt immer solche und solche.

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    20. Ja, hat auch viel mit Faulheit zu tun.

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